Düsseldorf. Die Schweinegrippen-Kontrollen am Düsseldorfer Flughafen sind ab sofort nicht mehr so gründlich wie bisher - so will es das NRW-Gesundheitsministerium. Die Stadt Düsseldorf reagiert mit Unverständnis und sieht ihre erfolgreiche Arbeit unterlaufen.

Auf Weisung des NRW-Gesundheitsministeriums werden Passagiere aus belasteten Regionen nicht mehr grundsätzlich überprüft, sondern nur, wenn das Flugpersonal Verdachtsfälle meldet. Das bestätigte am Mittwoch Ministeriumssprecherin Kathrin Rebbe. „Es reicht ja nicht mehr, Passagiere aus USA, Mexiko und Kanada zu überprüfen, man müsste ja jetzt auch schon Spanien und England dazunehmen.” Die Flughäfen Frankfurt und München hätten bereits kapituliert. Zudem weise das Robert-Koch-Institut darauf hin, dass „immer mehr Ansteckungen nicht Reise-bezogen sind.”

Unverständnis in Düsseldorf

In Düsseldorf stieß die Weisung auf Kritik und Unverständnis. „Wir haben mit unserer Gründlichkeit mehr als zwanzig Erkrankte entdeckt, in Quarantäne vermittelt und die Infektionskette erfolgreich unterbrochen”, erinnerte Prof. Heiko Schneitler, Chef des Gesundheitsamtes. Ärzte wären an Bord gegangen, und mit ausgefüllten Aussteigerkarten hätte man auch nachträglich noch Zugriff auf alle Fluggäste. Stadtsprecher Michael Bergmann verärgert: „Wir waren vorbildlich und sollen nun schlechter werden, weil andere Flughäfen einknicken?”