Die Pegel steigen zwar noch, doch die Hochwasserlage an den Flüssen in NRW entspannt sich. An der Ruhr ist der Höhepunkt sogar schon überschritten. Der Rhein wird die Kölner Altstadt verschonen.
Die Hochwasserlage an Rhein und Ruhr hat sich am Montag entspannt. Die Pegel des Rheins stiegen zwar weiter, jedoch deutlich langsamer als in den Tagen zuvor, wie die Hochwasserschutzzentrale Köln mitteilte. Die Wasserstände der Ruhr gingen nach Angaben der Talsperrenleitzentrale zum Teil deutlich zurück.
Kölner Altstadt nicht in Gefahr
In Köln betrug der Pegel am Morgen 8,77 Meter. Pro Stunde steige der Rheinwasserstand an dieser Stelle um zwei Zentimeter, erklärte die Hochwasserlschutzzentrale. Mit dem Höchststand wird in der Nacht zu Dienstag gerechnet. Dann soll der Pegel bei etwa neun Metern liegen. Die Altstadt ist erst ab einem Wasserstand von 11,30 Meter gefährdet. Die Schifffahrt war allerdings am Wochenende wegen des Hochwassers bereits eingestellt worden.
An der Ruhr fielen die Pegel am Montag zum Teil deutlich. Trotzdem waren nach wie vor Gebiete in Ufernähe überflutet, wie Patrick Huy von der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands sagte. Angesichts der sich entspannenden Situation sei bereits damit begonnen worden, aus den Talsperren Wasser abzulassen, um wieder Platz für neue Wassermengen zu schaffen. Diese werden ab der Wochenmitte erwartet, denn dann soll es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Essen erneut ausdauernd regnen.
30 Gemeinden unter Wasser
Hochwasser in Duisburg
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Während das Rhein-Hochwasser bei Koblenz auch in der Nacht zum Montag weiter anstieg, fiel der Pegel an der Mosel. Gegen 03.00 Uhr lag der Pegel bei Koblenz bei 7,38 Meter, wie ein Sprecher des Hochwassermeldezentrums in Mainz sagte. Das Deutsche Eck, die Mündung der Mosel in den Rhein, war überflutet. Der Scheitelpunkt des Hochwassers mit rund 7,70 Metern wurde zwischen 14.00 und 16.00 Uhr erwartet. Den Schätzungen der Behörden zufolge standen zwischen Trier und Koblenz 30 Gemeinden unter Wasser. Die Schifffahrt in Koblenz wurde eingestellt.
Auch in der südniedersächsischen Stadt Hann. Münden im Landkreis Göttingen gab es am Montagmorgen noch keine Entwarnung. Teile der historischen Altstadt und des Stadtviertels Blume standen unter Wasser. Der Pegel der Weser lag um 7.00 Uhr bei 6,16 Meter, wie Bürgermeister Klaus Burhenne (CDU) auf dapd-Anfrage sagte. In der Nacht war er auf den Höchststand von 6,20 Meter geklettert.
Lage an Mosel entspannt
Land unter
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An der Mosel hatte sich unterdessen am Montagmorgen die Lage weiter entspannt. Bei Trier fiel der Pegel der Mosel im Laufe der Nacht und lag am Montagmorgen um 9.00 Uhr bei knapp acht Metern. „Trotz leichter Niederschläge in den nächsten Tagen wird der Pegel weiter zurückgehen“, sagte ein Sprecher des Hochwassermeldezentrums in Trier. Grundsätzlich sei so ein Mosel-Hochwasser nichts Besonderes, damit könne man fast jährlich rechnen.
Die Altstadt von Wertheim in Baden-Württemberg droht hingegen in der Nacht auf Dienstag überflutet zu werden. Während sich die Situation an Tauber und Neckar wieder entspannt habe, steige der Pegel des Main weiter, teilte Rüdiger Friese, Hydrologe der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale, am Montag in Karlsruhe mit. Um wie viel die Grenzmarke von 5,20 Meter in Wertheim überschritten wird, war unklar.
Keine Spur von gekentertem Kanufahrer
Ein am Sonntag im Landkreis Hameln-Pyrmont auf dem Fluss Emmer gekenterter Mann ist offenbar ertrunken. Es gebe weiterhin keine Spur von dem Verunglückten, sagte am Montag ein Polizeisprecher. Das mit drei Personen besetzte Paddelboot war am Sonntagnachmittag gekentert. Während sich ein 12 Jahre alter Junge und ein 17-jähriger Jugendlicher ans Ufer retten konnten, wurde ein 26-jähriger Mann von der starken Strömung abgetrieben. (dapd)
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