Düsseldorf. .

Nur 18 Prozent der Väter in NRW gehen nach der Geburt eines Kindes in Elternzeit. In keinem Bundesland in Deutschland sind es weniger, teilte das Statistische Bundesamt mit. Väter in Sachsen und Bayern beziehen am häufigsten Elterngeld.

Väter in Nordrhein-Westfalen nehmen sich im bundesweiten Vergleich selten eine Auszeit für ihren Nachwuchs und beziehen Elterngeld. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, bezogen im ersten Halbjahr 2009 nur 18 Prozent der Väter an Rhein und Ruhr Elterngeld. Zusammen mit Bremen und dem Saarland gehört NRW damit zum Schlusslicht in Deutschland. Väter in Sachsen und Bayern erhielten mit jeweils 30 Prozent am häufigsten Elterngeld, gefolgt von Berlin und Thüringen (29 und 28 Prozent).

Im bundesweiten Durchschnitt haben Väter bei 23 Prozent der 323.000 im ersten Halbjahr 2009 geborenen Kinder Elterngeld bezogen. Bei den im Jahr 2008 geborenen Kindern lag die Väterbeteiligung bei knapp 21 Prozent.

Mehrheit der Väter bezieht Leistung nur für zwei Monate

Allerdings bezog die große Mehrheit (75 Prozent) die Leistung nur für zwei Monate. Durchschnittlich betrug die monatliche Zahlung an Väter von Kindern des ersten Halbjahres 2009 den Angaben zufolge 1.168 Euro. Das waren 37 Euro mehr als für die Väter von 2008 geborenen Kindern.

Wie das Statistikamt weiter berichtet, sind die Mütter nach wie vor die Hauptbezieher des Elterngeldes. 96 Prozent der Mütter in beiden Zeiträumen bezogen die Leistung; in neun von zehn Fällen (89 Prozent) dauerte diese Zeit zwölf Monate. Allerdings bekamen die Mütter mit 856 Euro für Kinder aus dem ersten Halbjahr 2009 und 844 Euro für Kinder von 2008 deutlich weniger Elterngeld als die Männer.

Die Leistung ist abhängig vom Verdienst. Sie beträgt mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro im Monat. Gezahlt werden bis zur Bemessungsgrenze 67 Prozent des durchschnittlichen Nettogehaltes der letzten zwölf Monate vor der Geburt des Kindes. (dapd)