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Die Bezirksregierung Arnsberg macht ernst im Edu.Con-Betrugsskandal: Die Bochumer Berufsschule des privaten Bildungsanbieters wird dicht gemacht. Die betroffenen Schüler stehen nun ohne Alternative da.

Der Skandal um den privaten Bildungsanbieter Edu.Con hat drastische Konsequenzen in NRW: Die Bezirksregierung Arnsberg hat eine Bochumer Berufsschule des Unternehmens nach Betrugsvorwürfen schließen lassen. 74 Schüler aus dem ganzen Ruhrgebiet müssen ihre Ausbildungen abbrechen.

Die betroffenen Jugendlichen stehen nun ohne Alternative da. Sie können ihre Ausbildungen in den Bereichen Beauty und Wellness, Hotel- und Gastgewerbe sowie Touristik nicht mehr fortsetzen. „Die Schüler trifft es hammerhart. Sie zahlen den Preis für die unseriösen Angebote dieses Schulträgers“, sagte Jörg Linden, Sprecher der Bezirksregierung.

Schülerzahlen gefälscht?

Die Edu.Con-Gruppe mit Sitz in Potsdam, die seit 20 Jahren bundesweit Weiterbildungsangebote und Umschulungen anbietet, war im Frühjahr in die Schlagzeilen geraten. Das Unternehmen soll Schülerzahlen gefälscht ha­ben, um höhere Fördergelder zu bekommen. Das brandenburgische Bildungsministeri­um ließ drei Schulen im Land schließen und spricht von einem Schaden in Millionenhöhe. Die Arnsberger Aufsichtsbehörde hat nun nach eigenen Angaben Beweise, dass auch Bochumer Schüler in Potsdam gemeldet waren, dort jedoch nie unterrichtet wurden. „Für uns steht damit fest, dass es dem Schulträger an der vorgeschriebenen Zuverlässigkeit fehlt, so Linden. Für das nächste Schuljahr, das am Montag beginnen sollte, hätten 160 Jugendliche Interesse angemeldet.

Die Bezirksregierung bietet betroffenen Edu.Con-Schülern Beratung an: Telefon 02931/82-3129, (maria-anna.rueb@bezreg-arnsberg.nrw.de) oder 02931/82-3141 (karsten.mielke@bezreg-arnsberg.nrw.de).