Bochum. .

Die ins Zwielicht geratene Bochumer Berufsfachschule Edu.Con will sich mit Strafanzeigen zur Wehr setzen. Auch Schüler wurden nach eigenen Angaben massiv unter Druck gesetzt. Doch die Vorwürfe sind offenbar keine Einzelfälle.

Die Querelen rund um die private Berufsfachschule Edu.Con in Bochum nehmen an Schärfe zu. Das Unternehmen wehrt sich mit Strafanzeigen gegen Vorwürfe, dass die zugesagten Fachausbildungen wegen grober Unterrichtsmängel nicht zu Ende geführt werden könnten. Mehrere Bochumer Schüler berichteten, dass nach der Berichterstattung massiver Druck auf sie ausgeübt worden sei. Die Unternehmensspitze habe mit Schadenersatzklagen gedroht, falls sie die Schulverträge kündigten.

Bochum offenbar kein Einzelfall

Gegen die Bochumer Schule gibt es seit Monaten Beschwerden wegen möglicher Vertragsbrüche. So wurden Schüler mangels fachlicher Eignung nicht zur Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer zugelassen. Arbeitsagenturen im Ruhrgebiet verwehren die Förderung von Ausbildungen mittels Bildungsgutscheinen. Dagegen will Edu.Con gerichtlich vorgehen: „Wir haben Strafanzeige wegen des Verdachtes der Rechtsbeugung im Amt gestellt“, sagte ein Anwalt.

Bochum ist offenbar kein Einzelfall. Auch in Potsdam gibt es ähnliche Vorwürfe. In Brandenburg soll Edu.Con an drei staatlich geförderten Schulen zu hohe Schülerzahlen angegeben haben, um Zuschüsse in Millionenhöhe zu kassieren. Nach WAZ-Informationen sind derzeit bundesweit 15 Anwälte in juristischen Angelegenheiten für Edu.Con tätig.