Düsseldorf. Immer mehr Menschen in NRW brauchen einen Schuldnerberater. Die Zahl der neuen Fälle in der Schuldnerberatung habe sich seit zehn Jahren mehr als vervierfacht, teilte die Verbraucherzentrale NRW mit. Und die Wirtschaftskrise wird die Zahl der Ratsuchenden weiter in die Höhe treiben.

Schuldnerberater in Nordrhein-Westfalen rechnen angesichts der Wirtschaftskrise mit einer weiter steigenden Nachfrage bei der Verbraucherinsolvenzberatung. Die Zahl der neuen Fälle in der Schuldnerberatung habe sich seit zehn Jahren mehr als vervierfacht, teilte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Freitag in Düsseldorf mit. Seit Einführung des Verbraucherinsolvenzverfahrens im Jahr 1999 habe es mehr als 8600 Fälle von Verbraucherinsolvenz, 11 500 Schuldnerberatungsfälle und 160 000 Kurzberatungen gegeben.

Mehr Förderung vom Land gefordert

Der Vorstand der NRW-Verbraucherzentrale, Klaus Müller, forderte für die Beratungsstellen mehr Förderung vom Land. Diese sei trotz steigender Fallzahlen seit zehn Jahren unverändert geblieben. Aufgrund der Wirtschaftskrise, steigender Arbeitslosenzahlen und einem Anstieg der Kurzarbeit werde die Schuldnerberatung von Privathaushalten künftig noch stärker nachgefragt werden.

Die Insolvenzordnung bietet den Angaben zufolge seit zehn Jahren überschuldeten Verbrauchern die Möglichkeit, sich innerhalb von etwa sechs Jahren von ihren Schulden zu befreien. (ddp)