Berlin. .

In Deutschland ist die Anzahl der Borreliose-Infektionen sprunghaft gestiegen. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) fordert eine Kostenübernahme der Krankenkassen für Borreliose-Tests.

In Deutschland ist die Anzahl der Borreliose-Infektionen sprunghaft gestiegen. Gleichwohl sind Erforschung und Behandlung der Krankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird, angeblich völlig unzureichend. Diesen Vorwurf hat die Patientenorganisation „Borreliose und FSME Bund Deutschland“ gegen Ärzte, Krankenkassen und die Pharmabranche erhoben.

Rund eine Million Menschen leiden inzwischen an der Krankheit, allein 110 000 kommen aus NRW. „Borreliose ist eine der Krankheiten, die am meisten unterschätzt und verharmlost werden“, sagte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller. Die Vorsitzende der Borreliose-Vereinigung, Ute Fischer, kritisierte, dass es keine Fachärzte für die Krankheit gebe. Dies führe dazu, dass sie oft nicht diagnostiziert werde. Im Frühstadium könnten jedoch 90 Prozent der Erkrankten geheilt werden.

Kostenübernahme der Krankenkassen gefordert

In diesem Zusammenhang fordert NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) eine Kostenübernahme der Krankenkassen für Borreliose-Tests. Denn noch müssten die Patienten diese selbst zahlen, viele könnten sich die „relativ teuren Tests“ jedoch nicht leisten. Und „solange der Arzt sich nicht sicher ist, ob eine Borreliose vorliegt und der Patient keine klassische Hautrötung hat, lassen sich viele Patienten nicht testen“, beklagt Steffens. Eine verschleppte Borreliose benötige jedoch eine intensive Be­handlung. Zudem seien Folgeschäden bis hin zu Lähmungserscheinungen möglich. „Man muss schauen, dass die Kostenübernahme künftig eine Kassenleistung wird“, so Steffens.