Essen.
Forstdirektor Klesen wurde schon oft von Zecken gebissen, so drei bis fünf Mal pro Jahr. Meistens sind die Bisse harmlos. Doch er kennt die Risiken.
Dieses Jahr hat ihn noch keine erwischt. Doch eigentlich gehören Zecken für Forstdirektor Gerhard Klesen aus Essen zum Berufsrisiko. Drei bis fünf beißen ihn pro Jahr, wenn er durch sein Revier streift, die Wälder von Ruhrgebiet und Niederrhein. Meistens sind die Bisse harmlos, vorsichtig ist er dennoch. Er kennt die Risiken.
„Sieben Jahre ist es her, da habe ich unter der Dusche plötzlich diesen Fleck unterm Arm bemerkt“, erinnert sich Klesen. Rot war die Haut rund um die Biss-Stelle, ja der ganze Arm. Er erkannte die Symptome sogleich, ging zum Arzt – die Diagnose, keine Überraschung: Verdacht auf Borreliose, eine Krankheit, die chronische Beschwerden auslösen kann wie Gelenkschmerzen. „Zum Glück war ich früh beim Arzt. Ich bekam Antibiotika, habe heute keine Beschwerden“, sagt Klesen.
Regelmäßige Kontrolle
Doch er kenne auch andere Fälle, Forstarbeiter, die vorzeitig in den Ruhestand gehen mussten: Die Gelenke machten nicht mehr mit. Regelmäßig lassen er und seine Mitarbeiter ihr Blut auf den Erreger, die Borrelien, kontrollieren, sie gehören ja zur Risikogruppe – und einen wirksamen Impfschutz gebe es nicht. „Wir versuchen uns mit langen Hosen zu schützen, bevorzugt mit Bündchen. War ich im Wald, untersuche ich meinen Körper auf Zecken.“ Den Ernährer will er nicht spielen.
Häufiger seien die Parasiten in den letzten zehn, 15 Jahren im Ruhrgebiet geworden, es gebe mehr Bisse. Aber 2010 ein Rekordjahr? „Nein, nicht bei uns“, glaubt Klesen. Aber das sei lokal sehr unterschiedlich Seine Zeckenzange trägt er trotzdem stets im Portemonnaie. Es gelte den Biestern den Saft abzudrehen, möglichst schnell.