Köln. Die Gewerkschaft verdi bezeichnet das Angebot der kommunalen Arbeitgeber in Kindertagesstätten als unzureichend. In Nordrhein-Westfalen gehen die Streiks am Montag weiter. Dann ist auch eine bundesweite Großkundgebung in Köln geplant.

Im Tarifkonflikt bei den kommunalen Kindertagesstätten hat das neue Angebot der Arbeitgeber noch nicht den Durchbruch gebracht. Die Gewerkschaft verdi bezeichnete den Kompromissvorschlag des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA als unzureichend und ruft nun zu neuen Streiks auf. Am kommenden Montag sollen die Gespräche fortgesetzt werden, als Ort ist laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Fulda vorgesehen.

Arbeitskampf in wechselnden Regionen

Am Mittwoch streikten laut ver.di rund 8.500 Beschäftigte in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Um Eltern und Kinder zu entlasten, fänden die Arbeitskampfmaßnahmen in immer wieder wechselnden Regionen statt, erklärte die Gewerkschaft.

Für Donnerstag sind Beschäftigte in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Brandenburg zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Nordrhein-Westfalen wird laut ver.di am Montag wieder in den Streik eintreten. Am Montag findet eine bundesweite Großkundgebung in Köln statt, zu der über 4.500 Streikende aus Hessen erwartet werden. In Hessen ruft die Gewerkschaft für Montag und Dienstag zu landesweiten Streikaktionen auf. Landesbezirksleiter Jürgen Bothner sagte, der Streik zeige Wirkung. Denn die Arbeitgeber schienen nun zu ernsthaften Verhandlungen bereit. «Von einer Einigung sind wir jedoch noch weit entfernt», erklärte Bothner. Deswegen müsse der Druck auf die Arbeitgeber aufrecht erhalten werden.

"Schritt in die richtige Richtung"

Achim Meerkamp, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, sagte zum Arbeitgeberangebot von Dienstag: «Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, der jedoch noch nicht ausreicht.» Die Arbeitgeber müssten sich jedoch weiterhin deutlich bewegen, um eine Lösung voranzutreiben. «Wir hoffen auf schnelle und positive Verhandlungen», sagte Meerkamp.

Die Arbeitgeber kritisieren die Arbeitskampf-Strategie. «Wir fordern ein sofortiges Ende der Streiks. Wir sind in Verhandlungen. Die Gewerkschaften sollen endlich wahr machen, dass sich der Streik nicht gegen die Eltern und Kinder richtet. Dies geht nur mir einem sofortigen Streikende», forderte VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann. (ap)