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Die Polizei in NRW rüstet sich für die rechten Aufmärsche und Gegendemos am kommenden Wochenende im Ruhrgebiet. Frank Richter, Landeschef der GDP, sieht die Beamten an der Belastungsgrenze angekommen und bekräftigt seine Forderung nach drei weiteren Polizei-Hundertschaften in NRW.
Donnerstag beginnt der Rockerprozess in Duisburg, Freitag geht’s los mit rechten Kundgebungen in diversen Ruhrgebietsstädten, dazu kommt am Wochenende das mittlerweile ganz normale Fußballgeschehen: „Die Kollegen werden aus den Stiefeln gar nicht mehr herauskommen“, sagt Frank Richter, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), im NRZ-Gespräch voraus.
Der Einsatz bei den rechten Demonstrationen werde zwar nicht der größte Polizeieinsatz sein, den es in Nordrhein-Westfalen bisher gab, „von der Dimension her reicht er aber daran.“
Grundrechte verteidigen
Zur Rolle der Polizei bei den Demos sagte Richter: „Wir verteidigen Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit – und nicht die politische Meinung von Demonstranten.“ Als Gewerkschaft der Polizei habe man zu Vereinigungen wie Pro NRW eine klare, ablehnende Meinung und zur NPD sowieso. „Das sind Forderungen, die nicht in ein modernes Menschen- und Weltbild passen“, sagte Richter zu den Wortmeldungen von Pro NRW. Er sehe es sehr positiv, dass den Rechtspopulisten am Wochenende ein breites bürgerliches Bündnis gegenüber stehe.
Kalender proppevoll
Frank Richter bekräftigte die GdP-Forderung nach der Einrichtung von drei weiteren Einsatzhundertschaften bei der Polizei in NRW. Derzeit gibt es 18 solcher Hundertschaften; diese reichen aber nach Ansicht der Gewerkschaft schon seit geraumer Zeit nicht mehr aus. Der Terminkalender der Hundertschaften sei proppevoll. „Bis zur Landtagswahl sind die Einsatzkräfte voll im Stress“, sagte Richter. Die Arbeitsbelastung sei vor allem durch die zunehmende Zahl von Fußballeinsätzen stark gestiegen; „das geht bei uns bis in die Dritte Liga“. Die Politik müsse unbedingt für Entlastung sorgen. Frank Richter: „Man kann die Einsatz-Hundertschaften nicht immer im ‘Roten Bereich’ fahren.“