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Ruhr.2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen fordert eine nachhaltige Wirkung der Kulturhauptstadt. Um die Zukunft von Oliver Scheytt gehe es ihm dabei nicht. Ein Kulturdezernat für das gesamte Revier hält er für utopisch.

Dass es höchst unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft der Gesellschaft Ruhr 2010 nach dem Kulturhauptstadt-Jahr gibt, drang in diesen Tagen aus internen Zirkeln an die Öffentlichkeit. Jetzt meldet sich Ruhr 2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen zu Wort: „Es geht Oliver Scheytt wie mir einzig um die Frage, was das Ruhrgebiet aus der Kulturhauptstadt nach 2010 macht – und nicht darum, was Oliver Scheytt im Ruhrgebiet macht“.

In einer Stellungnahme, die er, wie er betont, bewusst ohne seinen Co Scheytt, aber zu dessen Unterstützung herausgibt, verdeutlicht er, dass es Teil des Auftrags der Europäischen Union an die Kulturhauptstadt sei, „für eine nachhaltige Wirkung“ zu sorgen.

Im Widerspruch zu diesem Auftrag beobachte er, Pleitgen, wie bereits jetzt mit „hastigem, kleinteiligen Rosinenpicken“ begonnen werde, attraktive Stücke wie die Ruhrkunstmuseen inklusive deren Etats aus dem Kulturhauptstadt-Programm an bestehende Institutionen zu verteilen. Das widerspreche der Strategie, der Metropole Ruhr einen kraftvollen Gesamtauftritt zu verschaffen. Wie auch Scheytt halte er jedoch ein Kulturdezernat für das gesamte Ruhrgebiet für utopisch.