Düsseldorf. Das NRW-Schulministerium gerät erneut in die Schusslinie. Die Abschlussprüfungen an den Realschulen sind zu einfach, kritisiert der Realschullehrerverband. Pädagogen warnen vor einem rapiden Qualitätsverlust.
Die zentralen Abschlussprüfungen an den Realschulen in Nordrhein-Westfalen waren angeblich zu einfach. Wie die in Düsseldorf erscheinende «Westdeutsche Zeitung» am Freitag berichtete, gibt es scharfe Kritik von Lehrern an den Realschul-Abschlussprüfungen. Die vom Düsseldorfer Schulministerium vorgegebenen Aufgaben und das Benotungsschema seien zu leicht gewesen und damit die Noten nicht realistisch, kritisierte der Realschullehrerverband.
"Anforderungshöhe zu gering"
Pädagogen warnen demnach vor einem rapiden Qualitätsverlust an den Realschulen. «Die Anforderungshöhe ist zu gering. Das Ergebnisniveau wird über dem der Klassenarbeiten sein, was bei den Lehrern zu einem Rechtfertigungsdruck gegenüber den Eltern führen wird», sagte Heribert Brabeck, stellvertretender Vorsitzender des NRW-Realschullehrerverbands der Zeitung. Die Prüfungen wurden Mitte Mai geschrieben, die Noten sollen kommende Woche vorliegen.
Die SPD forderte Aufklärung vom Land. «Lehrerverbände bemängeln in der Regel eher zu schwere Aufgaben. Eine derart scharfe Kritik an zu leichten Aufgaben im Rahmen zentraler Abschlussprüfungen gab es meines Wissens bisher noch nicht», sagte die SPD-Bildungsexpertin Ute Schäfer. Gerade deshalb müsse das Schulministerium die Vorwürfe ernst nehmen und umgehend Stellung beziehen. (ddp)