Essen. 45 Brauereien mussten seit Pandemie-Beginn schließen, die zweitmeisten davon in NRW. Der Brauer-Bund erkennt eine „traurige Trendwende“.
45 Brauereien haben in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Betrieb aufgegeben. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach gab es 2019 noch 1552 Brauereien in Deutschland, 2022 hingegen 1507 – ein Rückgang um drei Prozent. Zuvor war die Zahl der Braubetriebe seit 2003 bis auf eine Ausnahme jedes Jahr gestiegen. In NRW haben 14 Brauereien seit 2019 geschlossen. Nur in Bayern war die Zahl der Betriebsaufgaben mit 24 noch höher.
Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) ist besorgt: „Über viele Jahre war der Begriff Brauereisterben ausgestorben, nun erleben wir leider eine traurige Trendwende“, sagt Hauptgeschäftsführer Holger Eichele in einer Mitteilung, die dieser Redaktion vorliegt.
Inflation sei „größte Herausforderung für die Brauwirtschaft“
Der Markt für Fassbier sei zusammengebrochen, als während der Pandemie das Gastgewerbe zeitweise schließen musste und viele Veranstaltungen abgesagt wurden. „Diese Einbußen haben viele Brauereien an die Grenzen ihrer Existenz gebracht“, erklärt Eichele.
Mit Beginn des Kriegs in der Ukraine sei die Corona-Krise nahtlos in eine Energiepreiskrise übergegangen. Seitdem seien die Kosten für Brauereien massiv gestiegen. Neben einer bezahlbaren Energieversorgung sieht der DBB den Kostendruck und die Inflation für „die größte Herausforderung für die Brauwirtschaft im neuen Jahr“.