Düsseldorf. Die Gewerkschaft Verdi hat mit einem Streik bei der Gepäckabfertigung am Flughafen Düsseldorf gedroht. Das aber dürfte sich nun erledigen.

Zum angedrohten Streik in der Gepäckabfertigung am Düsseldorfer Flughafen dürfte es vermutlich nicht kommen: Die Aussichten für die 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Abfertigers Aviapartner sind gut: Sie haben beste Chancen, zu gleichen Bedingungen von den drei Unternehmen übernommen zu werden, die sich ab 1. April um das Gepäck am Airport kümmern werden. Die Gewerkschaft Verdi und der Flughafen haben parallel gemeldet, dass der Lizenznehmer Acciona 250 Mitarbeiter übernehmen will.

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„Wir bieten unbefristete Verträge, sichere Arbeitsplätze, gerechte Tariflöhne, Einstufung in unsere Gehaltsstrukturen gemäß ihrer bisherigen Konditionen“, kündigte Geschäftsführer Cüneyt Gökcöl an. „Wir brauchen nicht einmal ein formelles Bewerbungsschreiben, der Einstieg für diese erfahrenen Mitarbeiter ist denkbar einfach. Unsere Tür steht offen, und jeder, der zu uns wechselt, hat genügend nachhaltige Optionen.“

Verständliche Unruhe bei allen Beteiligten am Flughafen Düsseldorf

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Und Ralph Krämer, Geschäftsführer der WISAG Ground Service, berichtet: „Trotz der verständlichen Unruhe bei allen Beteiligten sind bis heute bereits 160 Bewerbungen von Aviapartner-Mitarbeitern bei uns eingegangen, denen wir mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag und attraktiven Löhnen eine langfristige Zukunftsperspektive am Standort Düsseldorf bieten möchten.“

Schließlich habe der dritte Lizenznehmer, die AAS Deutschland GmbH, eine Vereinbarung mit Aviapartner getroffen, ein Joint Venture in Düsseldorf zu gründen. „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Aviapartner und all unseren neuen Team-Mitgliedern“, erklärt Dieter Streuli, der neue Chief Executive Officer.

Keiner muss um seinen Job am Flughafen Düsseldorf bangen

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Henning Pfisterer, Leiter Aviation beim Flughafen beruhigte: „Keiner muss um seinen Job bangen. Im Gegenteil: Dank der sich abzeichnenden großen Nachfrage nach Flugreisen bieten sich viele neue Arbeitschancen. Selten waren die Aussichten für Jobsuchende so gut wie in diesem Jahr.“

Verdi hatte zuletzt mit einem Warnstreik am Flughafen 110 Starts und Landungen gekippt und mit einer Warnung, unbefristet zu streiken, den Ärger der Flughafen-Führung auf sich gezogen. Die Gewerkschaft verunsichere Personal und Passagiere – anstatt an Lösungen mitzuarbeiten. Die Behauptung, 700 Jobs seien in Gefahr, sei falsch.

Wie mehrfach berichtet, war Aviapartner bei der regelmäßigen Neuvergabe von Lizenzen durch das Verkehrsministerium am Flughafen leer ausgegangen. Zu den Gründen hat sich das Haus von Minister Oliver Krischer (Grüne) bisher nicht geäußert.