Düsseldorf. Dem Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen vom Freitag könnte ein unbefristeter folgen. Der Flughafen zeigt sich verärgert über Verdi und reagiert.

Der Düsseldorfer Flughafen hat verärgert auf die Streik-Drohung der Gewerkschaft Verdi in der Gepäckabfertigung reagiert. „Sie verunsichert Mitarbeiter und Passagiere des Airports und schadet nachhaltig dem Luftverkehrsstandort Düsseldorf mit seinen rund 20.000 Arbeitsplätzen am Campus“, teilte das Unternehmen gestern mit. Bei einem Warnstreik am Freitag waren bereits 110 Starts und Landungen in Düsseldorf abgesagt worden.

Lizenzverlust des Abfertigers Aviapartner

Hintergrund ist der Lizenzverlust des Abfertigers Aviapartner in Düsseldorf und die mögliche Übernahme der 700 Mitarbeiterinnen bei den Nachfolgeunternehmen. Wie berichtet, hatte Verdi in einem Offenen Brief an Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) diesen aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter ihre Besitzstände behielten und „Tarifbindung hergestellt“ werde.

Flughafen kritisiert Verdi

„Verdi und den Flughafen verbindet das Ziel, für die aktuell 700 bei Aviapartner beschäftigten Mitarbeiter im Zuge der laufenden Übernahme der Bodenverkehrsdienste durch die neuen Lizenznehmer schnellstmöglich eine Perspektive und damit Beschäftigungssicherheit zu schaffen“, so der Flughafen. „Daher bedauern wir, dass die aktuell stattfindenden Bemühungen aller Beteiligten, hier eine gemeinsame und auch für die 700 Aviapartner-Mitarbeiter akzeptable Lösung zu finden, seitens Verdi nicht wahrgenommen werden.“

Tragfähige und attraktive Lösungen in Sicht

Es zeichne sich ab, dass die Lizenznehmer, die ab 1. April die Bodenverkehrsdienste im Auftrag der Airlines am Flughafen Düsseldorf übernehmen, Aviapartner und den dort Beschäftigten tragfähige und aus Mitarbeitersicht attraktive Lösungen anbieten könnten. „Es stehen daher nicht, wie behauptet, 700 Arbeitsplätze auf dem Spiel“, fügte der Flughafen hinzu. Ziel aller beteiligten Partner sei es, diese Arbeitsplätze zu erhalten, und darüber hinaus zum 1. April zusätzliche Arbeitsplätze im Bereich der Bodenverkehrsdienste am Flughafen Düsseldorf zu schaffen.

Verdi kritisiert Verkehrsminister Oliver Krischer

Verdi behauptet, die Übernahme erfolge zu schlechteren Bedingungen und schrieb an Krischer, dessen Haus für die Lizenzvergabe zuständig ist: „Mit Ihrer Entscheidung für die billigsten Anbieter fördern Sie Dumpinglöhne, unsichere Arbeitsverhältnisse und am Ende des Tages auch das Billigfliegen am Standort Düsseldorf“, kritisiert Verdi.

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