Düsseldorf. Die chaotischen Szenen bei der Abfertigung am Düsseldorfer Flughafen sind unvergessen. Der neue Chef Lars Redeligx will die Missstände angehen.

Düsseldorfs neuer Flughafenchef Lars Redeligx hat bei seiner öffentlichen Premiere angekündigt, die Missstände am Airport anzugehen. „Die operativen Probleme machen wir mit unserem Führungsteam zur Chefsache und schnüren bis Ende Januar ein Maßnahmenpaket, um beim Passagiererlebnis – gemeinsam und in enger Abstimmung mit unseren Partnern – bald wieder an die Spitze zu kommen“, sagte der gebürtige Hamburger vor mehr als 800 Gästen beim Neujahrsempfang.

Vorfreude auf Erholung und Abenteuer

Pradeep Pinakatt aus Bochum, zweiter Geschäftsführer und für das Kaufmännische zuständig, fügte hinzu: „Unser aller Ziel muss es wieder sein, für das positive, emotionale Erlebnis zu stehen, was man mit einer Flugreise verbindet – Vorfreude auf Erholung und Abenteuer, Neugier auf Entdeckungen und Begegnungen, Freude über das Wiedersehen geliebter Menschen.“

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Rolf Tups, Vorsitzender des Flughafen-Aufsichtsrates, hatte die Probleme zuvor klar benannt: „Der Frust, der Ärger und die Verwunderung über stundenlanges Warten vor der Sicherheitskontrolle und beim Check-in, verpasste Flüge sowie Urlaubstage ohne Gepäck sind ein untragbarer Zustand.“

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Der Airport habe sich im letzten Jahr aus den Corona-bedingten roten Zahlen zurückgekämpft und mehr als 16 Millionen Passagiere begrüßt. „Wir haben diesen Passagieren ihre Loyalität im letzten Jahr branchenweit allerdings oft schlecht gedankt“, fügte Tups hinzu. Der Flughafen Düsseldorf werde im Schulterschluss mit seinen Partnern „alles daran setzen, damit sich die Situation nicht wiederholt.“

Hoffnung auf die flexiblere Nutzung beider Startbahnen

Mit Blick auf Verspätungen sagte Redeligx, er setze sehr auf eine flexiblere Nutzung beider Startbahnen. Er hoffe, dass das Prüfungsverfahren für die Genehmigungserweiterung „bald beendet“ sei. Diese beinhaltet auch die Option auf bis zu 60 statt 47 Starts und Landungen je Stunde. Der von Lärmgegnern hart bekämpfte Antrag liegt seit sieben Jahren vor, die Entscheidung fällt der NRW-Verkehrsminister.

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Der Einfluss des Flughafens auf das Geschehen vor allem bei den Sicherheitskontrollen ist allerdings derzeit noch begrenzt. Die Bundespolizei ist Auftraggeber für die eingesetzten Security-Unternehmen. Sowohl der Airport als auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) drängen darauf, dass der Flughafen selbst die Regie übernimmt und die Aufträge erteilt. Die Entscheidung liegt beim Bundesinnenministerium.