Bottrop. Der Forsthof Heidhof in Bottrop bietet am Freitag wieder Kaminholz im Sonderangebot an. Was man vor dem Holzkauf wissen sollte.
Der Andrang zum Verkaufsstart in der vergangenen Woche war groß. So groß, wie ihn niemand am Heidhof in Bottrop-Kirchhellen jemals zuvor erlebt hat. Schon lange vor der Öffnung war die Schlange der Holzkäufer in ihren Autos mehrere Hundert Meter lang. Denn es gab etwas, was es derzeit sonst kaum noch gibt: Kaminholz. Und noch dazu zu einem Preis, den viele Käufer „Schnäppchen“ nennen. 130 Euro der Schüttraummeter (SRM). Am Freitag geht der Verkauf weiter. Die Schlangen dürften nicht kleiner werden.
Das Holz ist allerdings teurer geworden. In dieser Woche kostet der Schüttraumeter 150 Euro. Doch wer herumtelefoniert, stellt schnell fest: Das ist immer noch fast 100 Euro günstiger als in den meisten Baumarktketten. Und wichtiger noch: Anders als bei den meisten Brennholzhändlern in der Region, wo Bestellungen gar nicht mehr entgegengenommen werden, ist das Holz tatsächlich da. Es liegt - gehäuft zu großen Bergen - unter einem Dach und wartet darauf, von einem Teleskoplader in die vorfahrenden Hänger geschüttet zu werden. Wer keinen nach oben offenen Hänger hat, kann sich seinen SRM einfach irgendwo auf dem Hof abladen lassen, muss die Scheite dann allerdings selber auf den Hänger oder in den Kofferraum einladen.
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Ganz wichtig: Anders als in der Vorwoche hat der Hof künftig freitags nur noch zwischen 13 und 16 Uhr geöffnet. Verkauft wird, „solange der Vorrat reicht“. Nach Schätzung von Förster Werner Meemken dürfte das bis Mitte Oktober sein. Getrocknetes Holz ist dagegen bereits ausverkauft. „Und die frischen Scheite, die wir jetzt noch verkaufen, können sie frühestens im Winter 2023/2024 in den Kamin werfen“, stellt der Förster klar. Hält man sich nicht daran, „kommt es zur Versottung“, sagt Meemken. Die lässt die Schadstoffwerte im Rauch steigen, die Heizleitung des Kamins dagegen sinken. Und im schlimmsten Fall kommt es irgendwann zum Kaminbrand.
Im Internet gibt es Kaminholzangebote aus dem Ausland zu Preisen, die teils noch einmal deutlich unter den Preisen in Deutschland liegen. Experten warnen allerdings: „Wir bekommen in letzter Zeit immer mehr Anrufe von Menschen, die bei solchen Angeboten betrogen worden sind, Geld überwiesen haben aber kein Holz bekommen haben“, warnt Klaus Egly, der 1. Vorsitzende des Bundesverbandes Brennholzhandel und Brennholzproduktion (BuVBB). Und selbst für den Fall, dass kein Betrug im Spiel ist – nachhaltig ist die Holzlieferung aus dem Ausland auf keinen Fall.
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Menschen, die einen so genannten Motorsägenschein besitzen, bleibt grundsätzlich noch eine andere Möglichkeit, an Holz zu kommen. Bei vielen Forstämtern - egal ob sie privat, von Ruhr-Grün oder Wald & Holz unterhalten werden - wird Holz auch direkt im Wald verkauft. Dabei handelt es sich meist um drei bis vier Meter lange Stämme direkt vom Polter am Wegesrand. Es ist günstig, muss aber vor Ort zerkleinert und aus dem Wald geschafft werden. Und bei vielen Ämtern war die Nachfrage so groß, dass die Anmeldelisten für Wochen oder Monate geschlossen sind. Auch auf dem Heidhof werden Anfragen erst wieder für Januar 2023 entgegengenommen.