NRW. Damit Akkus und Batterien lange ihre Funktion erfüllen und nicht zur Gefahr werden, gilt es einiges zu beachten. Tipps zum richtigen Umgang:
Handys, Laptops, Kameras, E-Bikes und Autos mit Elektroantrieb: Batterien und Akkus sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Bei dem Gebrauch sowie der Entsorgung gilt es jedoch einiges zu beachten. So können fehlerhafte Batterien und Akkus nicht nur Geräte beschädigen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Bränden oder Explosionen kommen, warnt der Verband der Elektrotechnik (VDE). Fragen und Antworten:
Wie gehe ich mit Batterien und Akkus richtig um?
Damit Batterien und Akkus lange ihre Funktion erfüllen, ist der richtige Gebrauch wichtig. Auch Batterien verfügen über ein Verfallsdatum. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten zudem darauf achten, immer alle Batterien gleichzeitig zu ersetzen, so Hendrik Schäfer vom VDE. So könnten teilweise entladene Batterien Energie von einer Frischen abziehen. Zudem erhöhe sich die Gefahr des Auslaufens.
Der Experte empfiehlt außerdem: Nehmen Sie die Batterien heraus, wenn Sie ein Gerät längere Zeit nicht nutzen. Manche Geräte verbrauchten auch im ausgeschalten Zustand Strom und könnten somit die Batterie entladen. Die Folge: Sie können auslaufen und das Gerät beschädigen.
Die Qual der Wahl: Akku oder Batterie?
Für bestimmte Geräte sind Batterien oder Akkus vorgeschrieben, so dass Verbraucherinnen und Verbrauchen dort keine Wahl haben. Ist dies nicht der Fall, stellt sich die Frage, was für das jeweilige Gerät oder die jeweilige Nutzung besser ist: eine Batterie oder ein Akku?
Akkus können mehrfach wiederaufgeladen werden und sparen damit eine entsprechende Anzahl an Batterien ein. Nach Informationen des Umweltbundesamts ist der Einsatz von Akkus in der Regel in Geräten, die häufig genutzt werden, die bessere Wahl. Batterien könnten in Geräten, in denen ein niedriger Entladestrom fließt, etwa in Wanduhren, eine Alternative darstellen. Übrigens: Eine vermeintlich leere Batterie kann noch ein „zweites Leben“ in einer Uhr oder Fernbedienung führen und dadurch die vorhandene Restkapazität aufbrauchen.
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Wie lade ich meinen Akku richtig?
Als Faustregel gilt, dass der Akkustand nicht unter zehn Prozent beziehungsweise nicht über 90 Prozent sein sollte. „Am besten ist es, den Akku direkt vor einem geplanten Gebrauch zu laden“, sagt Hendrik Schäfer vom VDE.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten außerdem vermeiden, Akkus aufzuladen, die sie nicht auch zeitnah benutzen wollen. Liege zwischen der Aufladung und der Benutzung eine längere Zeit, so Schäfer, könne sich der Akku teilweise selbst entladen. Die Folge: „Der Akku hält beim Gebrauch nicht lange durch.“
Welches Ladegerät ist geeignet?
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, dass das Ladegerät für die jeweilige Größe des Gerätes sowie den jeweiligen Typ geeignet ist. Andernfalls könne der Laptop oder das Smartphone nicht nur zum Sicherheitsrisiko werden, so der VDE, auch die Lebensdauer der Akkus könne sich reduzieren.
Wichtig sei, dass das Ladegerät den Ladevorgang abbricht, wenn die empfohlene Ladeschlussspannung erreicht wird. Eine verkürzte Ladezeit sei zwar oft praktisch, könne die Lebensdauer des Akkus jedoch ebenfalls verringern.
Wie entsorge ich Batterien und Akkus richtig?
Am Ende ihrer Lebensdauer gehören Altbatterien und Altakkus keinesfalls in den Hausmüll, sagt der Verband der Elektrotechnik. Verbraucherinnen und Verbraucher sind demnach gesetzlich dazu verpflichtet, Batterien und Akkus in den Sammelboxen im Handel zu entsorgen, die überall dort vorhanden sind, wo auch Batterien und Akkus verkauft werden. Auch die Kommunen nehmen Altbatterien und Altakkus zurück, beispielsweise auf Wertstoffhöfen. Die Pole sollte am besten vorher mit Klebeband isoliert werden.
In Deutschland ist allein der Verbrauch an Gerätebatterien auf rund 55.905 Tonnen im Jahr 2019 angestiegen. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 40 Prozent seit 2009, wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilt. Etwas mehr als die Hälfte (rund 52 Prozent) aller Altbatterien werden laut Verbraucherzentrale zurückgegeben. Damit erfüllt Deutschland die EU-weit geltenden Sammelvorgabe von 45 Prozent.
Die getrennte Sammlung hält laut VDE zum einen die Schadstoffe aus Hausmüll und Umwelt fern, zum anderen ermögliche sie die Rückgewinnung wertvoller Stoffe wie Stahl, Zink und Nickel.
Sind Lithium-Ionen-Akkus gefährlich?
Lithium-Ionen-Akkus können unter Umständen gefährlich sein. Das liegt am enthaltenden Metall Lithium, das sehr reaktionsfähig und leicht brennbar ist. Von einer Brandgefahr ist allerdings nur auszugehen, wenn mit dem Akku falsch umgegangen wird.
Lithium-Ionen-Akkus mögen weder Hitze noch Kälte, da die Batterie-Leistung dadurch verringert wird. Gelagert werden sollten sie laut Verbraucherzentrale NRW bei zehn bis 20 Grad Celsius. Wird der Akku längere Zeit nicht genutzt, ist eine Aufladung auf 30 bis 60 Prozent und die Lagerung in einem trockenen Raum mit Rauchmelder zu empfehlen.
Der Akku sollte möglichst nicht unbeaufsichtigt und nicht in der Nähe von brennbaren Materialiengeladen werden. Vorsicht ist auch geboten, wenn der Akku heruntergefallen ist, starke Kratzer oder Dellen aufweist. Hinweise auf eine Beschädigung könnten eine verminderte Leistung oder ein aufgeblähter Akku sein, so die Verbraucherzentrale.
Geht von E-Autos ein erhöhtes Brandrisiko aus?
Immer mehr Autofahrerinnen und Autofahrer setzen bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs auf eines mit Elektroantrieb. Wenn aber der Brand eines E-Autos in den Medien thematisiert wird, sieht das nicht nur spektakulär aus, sondern sorgt vor allem für Verunsicherung. Dabei ist das Brandrisiko von E-Autos nicht höher als das von Verbrennern, stellt die Verbraucherzentrale NRW klar. Der Löschvorgang dauere jedoch länger. So werde ein Verbrenner in circa 20 Minuten gelöscht, während für ein E-Auto häufig zwei bis drei Stunden benötigt würden.
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Was gilt es bei Pedelec-Akkus zu beachten?
Die Antriebsenergie bei Pedelecs liefert meist ein leichter, aber leistungsfähiger Lithium-Ionen-Akku, dessen Bestandteile hochreaktiv und entflammbar sind. Kommt es zu einem Kurzschluss, etwa weil der Akku beschädigt ist oder zu heiß wurde, wird eine Kettenreaktion (thermisches Durchgehen) ausgelöst. Diese führe dann, so die Verbraucherzentrale NRW, „sehr wahrscheinlich dazu, dass sich Elektrolytdämpfe entzünden“. Die Folge: Der Akku fängt an zu brennen oder explodiert.
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Damit sei im Normalfall zwar nicht zu rechnen, stellen die Verbraucherschützer klar. E-Bike-Akkus speicherten jedoch „extrem viel Energie“. Die Folgen einer Kettenreaktion könnten daher „sehr heftig“ sein. In der Sonne könnten E-Bikes dennoch bedenklos abgestellt werden. Lediglich beim Transport auf dem Fahrradträger sollte der Akku nach Möglichkeit abgenommen werden, sodass keine Feuchtigkeit in die Batterie eindringen und einen Kurzschluss auslösen kann.