Ruhrgebiet. Kleingärten blühen auf. Doch Vorsicht: Die Eisheiligen können Mitte Mai noch zuschlagen. Ein Experte gibt Tipps, was man tun -und lassen sollte.

Bernd Kallenbach nennt es „das Gesetz der Gemeinheit“, und das Gesetz ist eigentlich ganz einfach: „Sind Pflanzen im Beet, gibt es mindestens einen Nachtfrost.“

Daher ein paar Tipps des Vorsitzenden des Kleingartenvereins „Brinkfortsheide“ in Marl, was man im Schrebergarten jetzt tun oder lassen sollte. Es sind Dinge, die er auch den Anfängern in seiner Anlage predigt. Die fünf Eisheiligen sind jedenfalls ernst zu nehmen. Sehr ernst. Sie beehren uns dieses Jahr ungefähr zwischen dem 11. und dem 15. Mai. Brrr.

Bestimmte Blumen haben „draußen noch nichts zu suchen“

Sabrina und Daniel Feldmann erleben ihr zweites Schrebergartenjahr.
Sabrina und Daniel Feldmann erleben ihr zweites Schrebergartenjahr. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

Daher sei „der größte Fehler, den man zurzeit begehen kann, sich von den Gärtnereien und Baumärkten dazu hinreißen zu lassen, alles, was angeboten wird, schon zu pflanzen“. Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini und Paprika solle man noch nicht ins Beet setzen, da es noch zu Frösten kommen kann. „Klimawandel hin oder her.“

Aber auch Geranien und Fuchsien, Gladiolen und Dahlien hätten „draußen noch nichts zu suchen“. Es sei denn, man könne sie in einem Gewächshaus schützen oder ins Haus holen.

Beim Gießen ist das intensives Bewässern zu bevorzugen

Nächstes Thema: Gießen. Gerade frisch gesetzte Bäume und Sträucher brauchten eine ausreichende Wasserversorgung, sagt Kallenbach. „Da mittlerweile alles als Containerware zu erhalten ist, kann man auch das ganze Jahr über pflanzen. Der Trugschluss ist aber zu meinen, dass es im Frühjahr nicht so heiß ist und deswegen nicht gegossen werden muss.“ Auch im Frühjahr gibt es Trockenphasen. „Und wenn dies in der Anwachszeit der Pflanze geschieht, ist sie meist nicht mehr zu retten.“

Beim Gießen sei das intensive Bewässern zu bevorzugen. Nicht öfter und kurz. Die Pflanzen würden im letzteren Fall nur oberflächliche Wurzeln bilden, also in einem Areal, das schnell austrocknen kann. Wegen des Verdunstens sollte man auch nicht zu einer Tageszeit gießen, wenn es heiß ist. Automatische Bewässerungen in Kleingärten sind häufig so eingestellt, dass sie um vier oder fünf Uhr morgens damit beginnen.

Wer jetzt nicht Hand ans Unkraut legt, hat später viel zu tun

Auch der Rasen „bedarf jetzt besonderer Pflege. Ist er verfilzt oder vermoost, sollte man jetzt vertikutieren. Und wer noch nicht gedüngt hat, sollte dies schleunigst nachholen.“

Und zum Abschluss: „Unkraut wächst nun besonders stark. Wer jetzt nicht Hand anlegt, hat längere Zeit etwas zu tun.“ Die Arbeit durch Unkraut dürfe man sowieso nicht unterschätzen.

Kallenbach hat schon des Öfteren erlebt, dass die Eltern oder Geschwister neuer Pächter zum Start den Garten für sie fertigmachen. „Und zwei Wochen später stehen die Pächter dann da, gucken sich um und sagen: Ich dachte, das wär’ alles weg . . .“