Bochum. Der falsche „Manni Breuckmann“ muss laut Bochumer Gericht seine Konten bei Facebook und Instagram löschen. Der echte Manni ist trotzdem sauer.

Als seine Ehefrau ihn fragte, was er denn da bei Facebook für einen Mist schreibe, langte es Manni Breuckmann. Am Ende eines monatelangen Streits sollte er am Donnerstag eigentlich auf den Mann aus Oer Erkenschwick treffen, der unter seinem Namen im sogenannten sozialen Netzwerk vor allem mit Schalke-Kommentaren den Eindruck erweckt hat, er sei der Autor und ehemalige Sportreporter aus Datteln. Doch vor der 8. Zivilkammer des Bochumer Landgerichts erschien der Mann erst gar nicht, weil er erkrankt ist.

5000 Euro Strafe, falls der falsche „Manni“ weitermacht

Auch ohne ihn kam es vor Gericht immerhin zu einem Vergleich: So muss sich der Mann verpflichten, nie wieder als „Manni Breuckmann“ im Netz aufzutreten. Zudem muss er die zugehörigen Accounts bei Facebook und Instagram bis zum 15. November löschen. Ansonsten muss er 5000 Euro zahlen. Die Gerichtskosten indes werden aufgeteilt: Ein Viertel zahlt Manni Breuckmann, etwa 1000 Euro, drei Viertel der Blender.

Ich bin unschuldig wie ein Lamm

Breuckmann reagierte verärgert: „Ich komm hier unschuldig rein wie ein Lamm und muss am Ende Geld bezahlen.“ Er sei aber froh, dass die Angelegenheit nun beendet sei. Eine Unterlassungserklärung, die sein Anwalt Thomas Hölscher dem Mann zugeschickt hatte, um ein Gerichtsverfahren zu vermeiden, hatte dieser nicht unterschrieben.

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Paul Kantak, der Anwalt des falschen „Manni“, beteuerte, dass sein Mandant keine geschäftlichen Absichten mit dem Facebook-Account verbunden habe. „Er hat früher als Sportreporter für einen Verlag gearbeitet, und da hat man irgendwann zu ihm gesagt ,Du bist doch der Manni Breuckmann aus Oer Erkenschwick’.“ Daraufhin habe er bei Facebook einen entsprechenden Account eröffnet. Seiner Meinung nach „sieht man doch auf den ersten Blick, dass das jemand anders ist“. Zudem habe er seit Monaten nichts mehr gepostet.

Profilbild mit Gasmaske

Breuckmann hatte sich schon eine Weile über die Aktivitäten des Mannes geärgert, dessen Profilbild bei Facebook wenig Gesicht und viel Gasmaske zeigt und der sich „Wortkünstler“ nennt. Tatsächlich legen Reaktionen von Nutzern die Vermutung nahe, dass sie auf das Täuschungsmanöver hereinfielen.

Manfred Breuckmann vor der Verhandlung
Manfred Breuckmann vor der Verhandlung © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Als der falsche „Manni Breuckmann“ allerdings eine Pressekonferenz von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zur Corona-Krise mit den Worten kommentierte: „Ihr habt ja noch genug Toilettenpapier. Wir machen sofort dicht.“, fühlte er sich politisch in eine falsche Ecke gerückt und schaltete seinen Anwalt ein. Der entdeckte nun mitten in der Verhandlung auch noch einen Instagram-Account unter dem Namen „Manni Breuckmann“.

Richter hat keinen Zweifel

Muss man Facebook stärker kontrollieren? Ein Pro und ContraKlaus Brünger, Vorsitzender Richter der 8. Zivilkammer, ließ keinen Zweifel daran, dass er Breuckmann im Recht sieht. „Das muss sich kein Mensch gefallen lassen“, sagte er. Die Konten dienten wohl dazu, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.