Köln. Sie gehören auf den Radweg, doch nun haben Taucher in Köln hunderte E-Roller im Rhein gefunden. Sie sollen mit Hilfe von Drohnen geborgen werden.

Auf dem Grund des Rheins in Köln liegen laut einem Bericht des WDR offenbar hunderte E-Scooter. Demnach habe ein örtlicher E-Scooter-Verleih einen Bautaucher darum gebeten, einen Kostenvoranschlag für die Bergung von 500 Elektrorollern anzufertigen. Diese seien von Randalierern in den Fluss geworfen worden.

Die Bergung der E-Scooter könnte Ende Juni beginnen. Abhängig von der Genehmigung der Behörden solle die Aktion am 28. und 29. Juni starten, erklärte am Montag die Plattform Shared Mobility, zu der nach eigenen Angaben neun Anbieter, darunter auch E-Scooter-Verleiher, gehören. Beauftragt sei eine auf Unterwasserdrohnen spezialisierte Firma aus den Niederlanden.

Scooter werden mit Hilfe von Drohnen und Tauchern geborgen

Zunächst werde eine Unterwasserdrohne die im Wasser liegenden Elektro-Roller bergen. Anschließend würden Bautaucher beauftragt, jene Scooter aus dem Rhein zu holen, die der Greifarm der Drohne nicht fassen konnte.

„Reinigungsarbeiten dieser Art werden zukünftig regelmäßig nicht nur in Köln, sondern auch in weiteren Städten wie beispielsweise Düsseldorf, Frankfurt und München durchgeführt“, erklärte der Verband. Befürchtet wird, dass beschädigte Akkus der E-Scooter die Wasserqualität belasten könnten. Nach Angaben der Bezirksregierung Köln gibt es bislang aber keine entsprechenden Hinweise.

Unternehmen in Köln haben bereits Parkverbote verhängt

Wie der Bautaucher dem WDR berichtete, handelt es sich um kein neues Phänomen. Immer wieder müssten vor Arbeiten an Kaimauern oder Brückenpfeilern zunächst hunderte Roller zur Seite geräumt werden.

Das Problem dabei: Die Taucher stellen oft fest, dass die E-Scooter eine klebrige Masse absondern, wahrscheinlich aus den Akkus. In Köln haben laut WDR zwei Unternehmen nun Parkverbote für ihre Fahrzeuge am Rheinufer verhängt. Dadurch soll verhindert werden, dass noch mehr Roller im Rhein landen.

Die Ruhr wird nicht gezielt nach E-Scootern abgesucht

Kann das Ganze auch im Ruhrgebiet zum Problem werden? Laut einer Sprecherin des Ruhrverbands suchen Taucher den Grund der Ruhr bisher nicht gezielt ab. Entdeckt würden lediglich Gegenstände, die sich als Treibgut herausstellen und anschließend entfernt. „Die Lage der Innenstädte, in denen E-Scooter genutzt werden, sind im Ruhrgebiet aber auch nicht direkt an den Gewässern“, nennt die Sprecherin einen weiteren Grund, weshalb die Lage etwa an der Ruhr nicht mit der Situation des Rheins in Köln vergleichbar ist.

In Mülheim ist die Ruhr mit E-Scootern hingegen schnell zu erreichen. Auf Anfrage sagte die Stadt aber, Vorkommnisse wie die in Köln seien ihr nicht bekannt. In Duisburg hingegen sind nach Angaben eines Stadtsprechers bereits Einzelfälle bekannt, bei denen E-Scooter in Flüsse geworfen wurden. Die Betreiber haben die Rückgabereiche deshalb so angepasst, dass die Ausleihe der Roller nur in großem Abstand zu Gewässern erfolgen kann. Eine Beschränkung des Nutzungsgebiets zum Fahren sei in Duisburg aber nicht angedacht.

Der Ruhrverband weist zudem darauf hin, dass die Roller auf dem Grund von Flüssen gefährlich werden könnten. So könnte neben den umweltschädlichen Folgen zum Beispiel die Situation entstehen, dass größere und schwere Gegenstände wie E-Scooter bei einem Hochwasser mitgerissen werden und somit für zusätzlichen Schaden sorgen. (mit dpa)