Essen. In immer mehr Städten NRWs entstehen Gabenzäune. Menschen in Not sollen so in der Corona-Krise mit dem Nötigsten versorgt werden. Die Übersicht.

Anfangs hingen vereinzelt Tüten an Zäunen in Köln und Düsseldorf, mittlerweile werden es immer mehr: In der Corona-Krise entstehen zurzeit zahlreiche Gabenzäune in den Städten in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus.

Damit sollen vor allem bedürftige Menschen mit dem Nötigsten versorgt werden: haltbare Lebensmittel, Tiernahrung, Kleidung. In Düsseldorf hängen die Tüten unter anderem am Rheinufer-Geländer mitten in der Stadt. „Aktuell gehen etwa 50 Tüten jeden Tag weg“, berichtete Organisatorin Franziska Röhr. Mit Familie und Freunden hat sie die Aktion gestartet für Menschen, die kein Zuhause haben oder die, wie die Flaschensammler, derzeit nichts einnehmen. „Es wird sehr gut angenommen“, erzählt die 32-Jährige.

Gabenzäune in Essen, Duisburg, Bochum, Velbert und Hagen

Auch in Essen-Rüttenscheid ist am Samstag dieser Gabenzaun an der Fußgängerbrücke an der Alfredstraße entstanden.
Auch in Essen-Rüttenscheid ist am Samstag dieser Gabenzaun an der Fußgängerbrücke an der Alfredstraße entstanden. © Privat | Privat

Auch in Essen gibt es mittlerweile an mindestens zwei Orten einen solchen Gabenzaun: Zwischen dem Haus der Technik und der Bibliothek an der Hollestraße in der Essener Innenstadt sowie an der Rüttenscheider Fußgängerbrücke an der Ecke Alfred-/Martinstraße. Demnach kann dort „jeder spenden, der helfen möchte“, wie es auf einem Schild heißt. Benötigt werden auch dort unverderbliches Essen, Obst und Hygieneartikel. Die Spenden können dann in einer Tüte an den Zaun gehangen werden. Auch an der Rahmannstraße in Essen-Dellwig soll ein Gabenzaun stehen.

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Ähnliche Aktionen gibt es in vielen anderen Ruhrgebietsstädten, darunter auch in Duisburg: An zwei Bauzäunen in Duisburg können Bürger Spenden für Obdachlose abgeben. Einer der sogenannten Gabenzäune steht auf dem Sonnenwall in der Innenstadt. Eine Anwohnerin hat ihn ins Leben gerufen. Der andere befindet sich am Rabbiner-Neumark-Weg.

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In Dortmund wurden Gabenzäune vor dem Baukunstarchiv am Ostwall sowie im Skatepark neben dem FZW eingerichtet. Bereits drei Gabenzäune sind mittlerweile in Bochum entstanden: Hilfsbereite Bochumer hängen bereits seit einigen Tagen Spenden am Parkplatz am Hauptbahnhof (Kiever Weg), am Lidl-Parkplatz im Bermuda-Dreieck sowie am Bolzplatz an der Düppelstraße auf.

In Witten soll gegenüber des Hauptbahnhofs ein Gabenbaum (Bergerstraße 25) stehen. Zettel zu der Aktion hängen bei Kaufland, berichten Nutzer.

Mülheimer können ihre Spenden an einem Gabenzaun am Forum (Kaiserstraße) befestigen, wie die Stadt am Samstag auf Facebook mitteilte.

Gabenzaun in Hagen ist Reaktion auf Schließung der Suppenküche

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In Velbert wurde ein Gabenzaun an der Bahnhofstraße in Höhe des Forums errichtet. „In Zeiten der Corona-Krise ist gegenseitige Solidarität und Unterstützung besonders wichtig. Denn, durch die immer weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens, sind vor allem Menschen betroffen, die ohnehin schon in prekären Verhältnissen leben müssen“, heißt es dazu von den Organisatoren.

Ein Stück Hoffnung in der Corona-Krise möchten auch einige Hagener geben, die einen Gabenzaun am Flussgeländer auf der Springe eingerichtet haben. Der Gabenzaun dort ist auch eine Reaktion auf die geschlossene Suppenküche.

Sie haben im Ruhrgebiet, Westfalen, dem Sauerland oder am Niederrhein einen Gabenzaun gesehen, der hier noch nicht aufgelistet ist? Dann können Sie uns den Standort per E-Mail senden und wir fügen ihn in diese Übersicht ein. (dpa/JeS)