Duisburg. In Duisburg gibt es nun zwei Gabenzäune. Die Idee: Bürger hängen Spenden an die Zäune, Obdachlose können sich mit Dingen des Alltags eindecken.
An zwei Bauzäunen in Duisburg können Bürger Spenden für Obdachlose abgeben. Einer der sogenannten Gabenzäune steht auf dem Sonnenwall in der Innenstadt. Eine Anwohnerin hat ihn ins Leben gerufen. Der andere befindet sich am Rabbiner-Neumark-Weg.
Die Idee dahinter: Obdachlose können sich auf einfachem Weg mit Dingen des alltäglichen Lebens eindecken. Die Hemmschwelle für Obdachlose ist gering, weil es keinen Kontakt zum Spender gibt. Kein persönlicher Kontakt — das ist ja in Zeiten von Corona gewünscht.
An zwei Gabenzäunen in Duisburg können Bürger Spenden für Obdachlose hängen
Wer helfen will, packt seine Spenden in eine Plastiktüte, zum Beispiel: Tempos, Pflaster, Seife, Desinfektionsmittel, Verbandsrolle, Hygieneartikel, Handcreme, Zahnpasta und -bürste, Trockenshampoo, Kamm, Lippenpflegestift, Rasierschaum, Socken, Handschuhe und Müsliriegel. Und bindet die Plastiktüte dann an den Zaun.
Ursprünglich stammt die Idee der Gabenzäune aus Hamburg. Dort sollte 2017 ein Zaun Obdachlose abhalten. Bürger haben ihn aber dann für Spenden verwendet.
Als eine „unsichere Kiste“, beschreibt allerdings Kurt Schreiber vom Obdachlosen-Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ die Gabenzäune.
„Da hat der Obdachlose dann nichts von“
Es sei nicht klar, ob die richtigen Leute die Spenden bekämen. Denn auch Menschen seien daran interessiert, die nicht darauf angewiesen seien. „Da hat der Obdachlose dann nichts von.“
Ein weiteres Problem sei schlechtes Wetter. Alle Spenden, die nicht gut verpackt seien, würden bei Regen aufweichen und verderben. „Die Gabenzäune sind gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht“, sagt er.
Wer helfen will, sollte Spenden besser an Dienststellen von Obdachlosen-Hilfen abgeben. Auch der Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ nimmt solche Spenden entgegen und verteilt sie an die Obdachlosen.