Essen. Dauerregen und Sturm hat den närrischen Umzügen am Sonntag reichlich Absagen beschert. Am Rosenmontag aber soll es zumindest weniger Wind geben.
Nicht schon wieder: Die Karnevalisten hatten in den vergangenen Jahren oft Pech mit dem Wetter – und auch dieses Jahr fiel der Sonntag buchstäblich ins Wasser. Wegen des miesen Wetters mit Sturmböen und Dauerregen wurden viele Karnevalsumzüge aus. Regen war zwar nicht das Problem. Aber bei Windböen wird es gefährlich, nicht zuletzt wegen der Wagenaufbauten. Für Rosenmontag ist zum Glück Besserung in Sicht!
Regenschirm auch an Rosenmontag nötig
Doch die Jecken sollten am Rosenmontag in Nordrhein-Westfalen ihren Regenschirm nicht vergessen: Zum Höhepunkt der Karnevalszeit rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) landesweit mit vielen Wolken und Regen. Demnach soll es am Vormittag vor allem im Süden Niederschlag geben, bevor dieser am Nachmittag dann den Norden erreicht. Die Temperaturen liegen in Ostwestfalen zwischen acht und elf Grad. Im Rheinland wird es etwas wärmer mit Temperaturen zwischen zehn und 13 Grad.
Ab Montagmittag ziehen laut DWD die ersten Windböen über das Land. Mit etwa 50 Kilometern pro Stunde sei das aber „kein Vergleich“ zu Sturmtief „Yulia“ am Sonntag, sagte ein DWD-Experte. Am Abend soll der Wind noch mal etwas auffrischen.
Sturmwarnung! Viele Karnevalsumzüge standen bei Absage schon in den Startlöchern
Am Karnevalssonntag gab es viele enttäuschte Gesichter. Zahlreiche Züge wurden abgesagt.
Prominenteste Betroffene: Köln. Die Schull- un Veedelszöch am Sonntag, zu denen hunderttausende Schaulustige und 8000 Teilnehmer kommen, wurden abgesagt – erst ganz kurz vor dem Start. Am Samstag hieß es noch, die Strecke werde verkürzt und der Start vorgezogen, um dem Sturm zuvorzukommen. Los gehen sollte es um 10.45 statt 11.11 Uhr. Dafür hatten längst nicht alle Narren Verständnis, zumal die Sturmwarnung schon am Samstag bekannt war. Als Trost dürfen 200 (1) ausgewählte Teilnemer am Montag beim großen Umzug mitmachen.
Auch in der zweiten Karnevalshochburg, Düsseldorf, fielen am Sonntag das Kö-Treiben und alle Veedelszüge aus. Und wie auch in Köln traf das Comitee Düsseldorfer Carneval seine Entscheidung erst am Sonntagvormittag.
Bochum-Wattenscheid: Im Ruhrgebiet sah es nicht anders aus. Auch die Organisatoren in Wattenscheid entschieden am Sonntag um 10.45 Uhr spontan: Der Umzug am Karnevalssonntag fällt aus.
Bochum: Der Rosenmontagszug in Bochum-Linden wird voraussichtlich starten. Doch der Ausrichter hält sich die endgültige Entscheidung für Montag, 11 Uhr vor.
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Duisburg: Gegen 11.15 Uhr am Sonntag entschieden die Verantwortlichen: Die Karnevalszüge in Serm und Hamborn fallen aus. Beide wären um 14.11 Uhr gestartet. Besonders schade: Hamborn ist nach eigenen Angaben Europas größter Kinderkarnevalszug.
Essen: Die Karnevalszüge durch Werden und Kettwig wurden ebenfalls abgesagt. Das hatte der Kettwiger Karnevals-Club schon am Samstag auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt. „Gefeiert wird aber trotzdem“, sagte der erste Vorsitzende Markus Bredenfeld. „Wir haben unsere After-Zug-Party auf 13.11 Uhr vorverlegt und auch schon entsprechend Getränke nachbestellt.“ Auch das Schiebekarrenrennen in Heisingen wurde am Sonntagmorgen abgesagt.
Gladbeck: Der Karnevalsumzug der Gladbecker Schubkarren KG über den Rosenhügel fiel aus. Nur die Party findet statt.
Karnevalszug in Oberhausen abgesagt: so reagieren die NarrenKarnevalszug in Oberhausen abgesagt: so reagieren die NarrenHattingen: Im vergangenen Jahr war der Rosenmontagszug in Hattingen abgesagt worden – bislang steht der Umzug 2020 aber nicht auf der Kippe.
Oberhausen: Der große Umzug durch die Innenstadt von Oberhausen wurde am Sonntagvormittag ebenfalls abgeblasen. Eigentlich sollten die 87 Wagen und Fußgruppen um 14 Uhr starten.
Velbert: Die KG Zylinderköpp hat den Umzug in Velbert-Tönisheide wegen Windböen abgesagt. Im Bistro wird aber gefeiert.
Wuppertal: Auch der Sonntagszug in Wuppertal wurde abgesagt – gut eine Stunde vor dem geplanten Start um 13.11 Uhr. Laut DWD wurden in Wuppertal Windböen bis zu Stärke 10 mit Geschwindigkeiten von über 90 Stundenkilometern registriert.
Auch Karnevalsumüge am Niederrhein fielen wegen des Wetters aus
Alpen: Der Karnevalszug in Alpen am Sonntag fiel aus.
Bedburg-Hau: Zeitig festgelegt hatten sich die Veranstalter des Tulpensonntagszuges in Bedburg-Hau. Sie entschieden schon Samstag, den Zug abzusagen. Er hätte um 14.11 Uhr starten sollen.
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Emmerich: Selbe Situation in Emmerich: „Wir sind untröstlich! Aber wegen der schlechten Wetterprognosen haben wir entschieden, den Tulpensonntagszug durch die Innenstadt abzusagen“, meldete die Stadt am Samstagabend. Hier wurde dennoch gefeiert: Karnevalsfeiern in Emmerich.
Kranenburg: Auch der Tulpensonntagszug der Karnevalsgesellschaft Krunekroane fiel ins Wasser. Aber immerhin: Das Bürgerhaus war dadurch schon ab 11.30 Uhr zum Feiern geöffnet.
Nieukerk: Im Kreis Kleve zog einzig einzig der Zug in Nieukerk, "allerdings aufgrund der Witterung eine Stunde früher, also um 13:11 Uhr, und mit einer verkürzten Route", berichtete die Kreispolizei. Der Zug wurde von etwa 1000 Zuschauern begleitet und verlief ohne jegliche Störung, teilte die Polizei mit.
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Ratingen: Auch der Kinderkarnevalszug, der am Sonntag durch Lintorf hätte ziehen sollen, wurde am Samstagabend abgesagt. „Wir sind sehr traurig, aber Sicherheit geht vor“, sagte Sandra Bottke vom Kinderkarnevalskomitee. Der Zug soll voraussichtlich im Mai nachgeholt werden, teilte das Karnevalskomitee am Sonntag mit. Darauf hätten sich Stadt, Polizei, Hilfsorganisationen und Karnevalisten geeiniegt. Der genaue Termin müsse noch festgelegt werden, hieß es.
Voerde: Der Karnevalszug in Voerde ist wegen des Wetters schon um 10.44 Uhr gestartet. Hauptsache Schnapszahl! Es gab aber mehrere Änderungen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Zudem war der Zug kürzer. Trotz des Regens standen überraschend viele Jecken am Straßenrand. Die Polizei zählte etwa 7000 Jecken, die dem Wetter beim Tulpensonntagszug in Voerde getrotzt hätten. "Einen Vorteil hatte das Wetter jedoch", hieß es bei der Polizei: "Der Umzug verlief weitestgehend friedlkich", teilte die Polizei mit. Insgesamt hätten nur sechs Strafanzeigen aufgenommen werden müssen - wegen Körperverletzung, Widerstands bzw. Beleidigung.
Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn: Die Rosenmontagszügen finden aller Voraussicht nach statt
Kleve: Der Rosenmontags-Zug in Kleve findet aller Wahrscheinlichkeit statt.
Xanten: Der Karnevalszug in Xanten ist am Sonntag ausgefallen.
Sturmböen besonders in Höhenlagen wie dem Sauer- und Siegerland
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Arnsberg: Spontan hat die Klakag am Sonntagvormittag ihren Karnevalszug durch die Arnsberger Altstadt abgesagt – zumal es vor allem in Höhenlagen wie dem Sauerland stürmisch war.
Hagen: Die Organisatoren des Hagener Karnevals hatten am Samstag auf Facebook noch betont: „KEINE Zugabsage!“ Sowohl der Sonntagszug in Boele als auch der Rosenmontagszug in Mitte sollten stattfinden. Allerdings wurde der Zug durch Boele dann am späten Sonntagvormittag spontan abgesagt. Doch der Zug soll wiederholt werden - womöglich am 9. Mai. Aber auch so hatte die Polizei in Boele viel zu tun: Hundert zum Teil alkoholisierte Jugendliche hatten zeitweise eine Straße blockiert.
Menden: Der Umzug in Menden startete nach Absprache aller Organisatoren und Behörden wie geplant um 14 Uhr!
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Meschede-Heringhausen: Wegen der Sturmwarnung hatte der Karnevalsclub Mühls-Heringhausen KCM den für Sonntag geplanten Karnevalsumzug abgesagt. Gefeiert wird trotzdem: Um 14.30 Uhr ging in der Schützenhalle die Karnevalsparty los.
Olpe: Regen? Nein, das stört den Karnevalisten in Olpe-Eichhagen nicht. Der einzige Karnevalszug der Stadt fand trotzig statt. Er startete um 11.11 Uhr am Ortseingang im Unterdorf – war aber kürzer als geplant.
Sundern: Auch den Karnevalsumzug der Flotten Kugel in Sundern hat es getroffen. Er sollte um 14.11 Uhr starten, fiel aber spontan aus.
Eichhagen: Karnevalsumzug trotz Regen ein großer Spaß
Wetterdienst warnte mit Starkregen und Sturm
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Der Deutsche Wetterdienst hatte für Sonntag in großen Teilen von Nordrhein-Westfalen mit starkem Wind und viel Regen gewarnt. „Sieht nicht so dolle aus“, fasste ein Sprecher die Prognose zusammen. Einzig Teile des Münsterlands könnten einigermaßen zuversichtlich sein. „Je nördlicher, desto weniger Wind, desto weniger Windböen“, sagte er.
Für die Rosenmontagszüge sieht die Prognose besser aus. Das Festkomitee Kölner Karneval teilte mit, man gehe davon aus, „wie geplant“ durch die Stadt ziehen zu können.
(aus unseren Redaktionen)