Bottrop/Herne/Oberhausen. Das Projekt „Ruhrgebiet besser machen“ sammelt Ideen von Bürgern für die Region. Mitmachen kann man Online und in der Kneipe.
Könnte eine Seilbahn zum Gipfel der Bottroper Halde Haniel nicht dieses „Freizeitziel aufwerten“, in Verbindung mit Mountain-Bike-Strecken und Gastronomie? Würde eine Zeitvorgabe für die Bearbeitung von Bauanträgen nicht die Stadt Bochum attraktiver machen, etwa für junge Familien. Und bräuchte Oberhausen nicht ein „kompaktes urbanes Zentrum“, wo Bürger und Besucher ohne „permanenten Konsumzwang zusammen kommen können“. Zum Beispiel am Altmarkt.
Visionen vom Tresen
Diese Vorschläge haben drei Bürger auf der Seite von „Ruhrgebiet besser machen“ hinterlassen. Insgesamt 55 Ideen für die drei Pilotstädte Bottrop, Herne und Oberhausen hat die Initiative der Essener Brost-Stiftung hier schon versammelt, und es sollen bald deutlich mehr werden. Denn das Projekt ist noch gar nicht richtig gestartet. Bei 28 Kneipengesprächen werden vom 20. Januar bis Mitte März viele weitere Zukunftsvisionen gesammelt, die besten werden in drei Ideenwerkstätten besprochen und dann womöglich umgesetzt.
Laut Brost-Stiftung sind rund 60 Prozent der Ruhrgebietsbürger stark interessiert am politischen Geschehen vor Ort. Aber nur 38 Prozent seien zufrieden damit, „wie sie ihre eigenen Ideen und Vorschläge in dieses Geschehen einbringen können. Und das, obwohl in nahezu allen Ruhrgebietsstädten Abteilungen damit betraut sind, die Bürgerbeteiligung zu erhöhen und die Menschen stärker einzubinden. So sinkt das Vertrauen in die Politik weiter.“
„Natürlich ist Bottrop schon jetzt eine äußerst lebenswerte Stadt“, sagt Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Gleichzeitig ist mir klar, dass es noch einige Dinge gibt, die durch kluge Ideen besser gemacht werden könnten.“ Es ist nicht das erste Mal, dass die Städte Ideen sammeln. Für den Bundeswettbewerb „Zukunftsstadt“ etwa kamen rund 1000 Ideen für „Bottrop 2030+“ zusammen. Auch aus diesem Fundus können die Macher von „Das Ruhrgebiet besser machen“ schöpfen.
Die Brost-Stiftung wurde gegründet von der 2010 verstorbenen WAZ-Gesellschafterin Anneliese Brost, ist aber unabhängig von Verlag und Redaktion. Ihr stellvertretender Vorstandsvorsitzender Bodo Hombach, erklärt: „Eine Region besser machen? Wie soll das gehen? Man will, dass es ihr gut geht. Man traut ihr etwas zu. Man macht sie nicht nieder, sondern richtet sie auf. Sie soll das Gute entwickeln, täglich mehr.“
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Um Anmeldung zu den Kneipengesprächen wird gebeten: ruhrgebietbessermachen.de oder 0201-749936-16