Ruhrgebiet. Nahezu alle Autobahnen, die durch das Ruhrgebiet führen, stehen zum Ausbau an. Und am Rhein wird die A40 sogar achtspurig.
Es war einer dieser typischen Michael-Groschek-Sätze: „Die Autobahn-Baustelle ist ein Versprechen und keine Bedrohung“, sagte der damalige Landes-Verkehrsminister. Insofern sind die 2020er-Jahre für das Ruhrgebiet ausgesprochen vielversprechend: Wir werden sechs Spuren. Fast überall. Wenn nicht acht. Ein Überblick.
Vor diesen Herbstferien ist Jan Lohoff nicht bang: „Keine Maßnahmen auf den Autobahnen 1, 2 und 3“, sagt der Leiter der Baustellenkoordination beim Landesbetrieb „Straße NRW“. Ein paar begrenzte, mehrtägige Sperrungen im Ruhrgebiet, das wird es dann gewesen sein im Oktober 2019.
„Je mehr wir unsere Infos streuen, desto weniger Leute stehen vor unseren Baustellen“
Lohoff und seine sieben Mitarbeiter haben ihre Büros selbst im Herzen des Staus: an der Autobahn 3 bei Leverkusen. Nirgendwo in NRW steht man soviel auf der Straße herum wie in diesem Abschnitt bis hinunter nach Köln. Und doch ist ihre Arbeit vor allem: fahren und reden.
Absprachen mit Städten, mit Bürgermeistern und Bauabteilungen; mit der Deutschen Bahn, die selbst gern baut, mit Verkehrsbetrieben; mit Regierungspräsidien wegen möglicher Weltkriegsbomben, Feuerwehren wegen Rettungswegen und der Polizei wegen Sicherheitsfragen. Und die Fahrer müssen es ja auch wissen: „Je mehr wir unsere Infos streuen, desto weniger Leute stehen vor unseren Baustellen.“
A2 bis A448: Was auf den Autobahnen des Ruhrgebiets passiert
In diesem Sinne, uns erwartet:
- A2: Das Autobahnkreuz Oberhausen und das Autobahndreieck Bottrop sind zum Ausbau vorgesehen.
- A3: Dasselbe gilt für das spektakuläre Kreuz Kaiserberg. Die Arbeiten sollen 2022 beginnen.
- A40: Östlich von Dortmund, wo die B1 zur A44 wird, nimmt ein Schild erst mal das Tempo raus: auf 80, denn die Autobahn ist in einem schlechten Zustand. Bis 2023 soll sie hier bis Unna sechsspurig werden und dann auch A40 heißen. Der komplette Ausbau auf sechs Spuren ist bis 2030 auch für Duisburg und Bochum vorgesehen, bei der neuen Rheinbrücke Neuenkamp (fertig 2026) wird sie gar achtspurig. Noch keine Lösung gibt es für den Flaschenhals in Essen. Straßen NRW lehnt es bisher ab, einen Deckel zu bauen, auf dem dann der Nahverkehr rollen könnte, der bisher zwischen den A-40-Fahrtrichtungen verkehrt.
- A42: Der Ausbau auf sechs Spuren begann im Duisburger Norden, geschieht derzeit in Essen und Gelsenkirchen und wandert dann langfristig ostwärts in Richtung Herne.