Essen. . Ein Sturmtief zog über Teile von NRW. Die Feuerwehr hatte viel zu tun, verletzt wurde offenbar niemand. In Essen wurde eine S-Bahn evakuiert.

Nach den warmen Tagen ist am Mittwochabend ein heftiges Unwetter über Teile von NRW gezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bis 23 Uhr ortsweise eine Warnung der Stufe zwei herausgegeben. Vor allem Bochum, Duisburg, Düssseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen und Recklinghausen waren von der Warnung betroffen.

Bis zu 25.000 Blitze zählte der Deutsche Wetterdienst bei dem Unwetter am Mittwochabend in NRW. Eine Momentaufnnahme im Essener Uni-Viertel, im Hintergrund ist das Essener Rathaus zu sehen.
Bis zu 25.000 Blitze zählte der Deutsche Wetterdienst bei dem Unwetter am Mittwochabend in NRW. Eine Momentaufnnahme im Essener Uni-Viertel, im Hintergrund ist das Essener Rathaus zu sehen. © Rolf Stiebel

Größere Schäden seien jedoch nicht entstanden, hieß es von Seiten der Feuerwehr. Insgesamt schlugen nach Angaben des DWD am Abend landesweit bis zu 25.000 Blitze ein – die meisten im westlichen Ruhrgebiet und im Münsterland.

Die Feuerwehren an Rhein und Ruhr waren am Abend im Dauereinsatz. So musste die Einsatzkräfte in Bochum-Wattenscheid unter anderem am Abend einen Baum der Auffahrt zur A40 entfernen. Nach Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erreichten die Sturmböen mit rund 98 Kilometer pro Stunde in Düsseldorf die höchste Geschwindigkeit. Auch hier rückte die Feuerwehr dutzende Male aus. Durch starke Windböen war ein Baum auf ein parkendes Auto gestürzt, zahlreiche Dachziegel hatten sich gelockert und drohten, herabzustürzen. Auch der Flugverkehr am Düsseldorfer Flughafen war kurzzeitig betroffen, einige Maschinen wurden umgeleitet.

Feuerwehr räumte liegengebliebene S-Bahn in Steele

Auf der Bahnstrecke zwischen dem Essener Hauptbahnhof und Steele blieb eine S-Bahn wegen eines Oberleitungsschadens liegen. Die Bahn war wegen Stromausfalls gestrandet. Fahrgäste berichteten, dass sie etwa zwei Stunden in der Bahn hätten ausharren müssen. Mit Unterstützung der Feuerwehr wurden etwa 150 Menschen aus zwei Zugteilen mit einem Bus der Ruhrbahn sowie Taxis zum Hauptbahnhof gebracht. Verletzt wurde niemand. Bis in die Nacht musste der Bahnverkehr der S1, S3 und S9 umgeleitet werden.

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Regengüsse, Sturmböen und ein ordentliches Blitzlichtgewitter sorgten im Essener Stadtgebiet für insgesamt 50 Feuerwehreinsätze. Gleich zu Beginn lösten, vermutlich durch Blitzaktivitäten, fünf Brandmeldeanlagen aus. In vier Fällen schlug der Blitz in Gebäude und Bäume ein, es kam zu geringen Sachschäden. Umgestürzte Bäume, lose Dachziegel, überflutete Straßen und Keller beschäftigten die Einsatzkräfte von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr.

Allein in Oberhausen rückte die Feuerwehr nach eigenen Angaben zu rund 30 Sturmeinsätzen aus. In Mülheim lagen Bäume auf den Straßen und Bauteile fielen von Gebäuden, mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt. Im Kreis Neuss stürzten der Polizei zufolge mehrere schwere Bauzäune um, in Velbert wurde unter anderem eine große Werbetafel auf die Straße geweht.

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In Wuppertal wurde das Spiel des WSV gegen die zweite Mannschaft des BVB abgebrochen. Auch in Duisburg war beim Spiel des MSV Duisburg gegen Westfalia Herne nach der ersten Halbzeit Schluss. Nach kurzer Rücksprache mit den Verantwortlichen der Meidericher entschied der Schiedsrichter, den Testkick beim Stand von 2:0 für den MSV nicht mehr anzupfeifen.

Sturmböen bis 90 km/h im Südosten möglich

Die Sturmböen erreichten teilweise Geschwindigkeiten bis 75 km/h, im Südosten von NRW waren auch Sturmböen bis zu 90 km/h möglich. Außerdem registrierte der DWD Hagel und Starkregen. Am Donnerstag sind am Nachmittag erneut Schauer und vereinzelt Gewitter möglich. (red)

Warnkarte des DWD