Essen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz beteiligt sich nicht mehr am Kulturhauptstadt-Projekt "Parkautobahn A 42". Weil Anregungen und Einwände nicht berücksichtigt würden, hat sich der BUND aus den Beratungen zurückgezogen. Die Behörden seien völlig beratungsresistent, heißt es.
Der NRW-Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) steigt aus den Beratungen zu dem Kulturhauptstadt-Projekt «Parkautobahn A 42» mit den Landesbehörden und dem NRW-Umweltministerium aus. «Anregungen und Einwände des BUND werden in keiner Weise berücksichtigt; die Behörden sind völlig beratungsresistent und ziehen ihr Kulturhauptstadt-2010-Projekt trotz vielfacher Kritik auch der betroffenen Ruhrgebietsstädte unbeirrt durch», sagte Horst Meister, Mitglied im Landesvorstand des BUND NRW, am Dienstag in Düsseldorf. In einem Schreiben an Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) teilte der BUND nun mit, dass man sich nicht mehr an den Gesprächen beteiligen werde.
«Wir wollen nicht durch eine weitere Teilnahme an den Gesprächen den falschen Eindruck erwecken, als würden Naturschutzbelange bei diesem Vorhaben angemessen berücksichtigt», betonte Meister. Sollte im Ministerium jedoch «ein Umdenken» erfolgen, sei man gerne bereit, die Gespräche wieder aufzunehmen.
Zweifel am ökologischen Nutzen
Die Umgestaltung der als «Emscherschnellweg» bekannten Autobahn ist auf Kritik gestoßen, weil die Kosten zu hoch sind und der ökologische Nutzen bezweifelt wird. So hatte etwa der Grünen-Bezirksverband Ruhr den geplanten Umbau als «ökologischen Schwachsinn» und «sinnlose Geldausgabe» angeprangert.
Das Projekt zur Umgestaltung der A 42 sieht unter anderem vor, neue Sichtschneisen im vorhandenen Baumbestand zu schaffen. Zudem sollen das Begleitgrün an den Seiten- und Mittelstreifen und die Lärmschutzwände ästhetisch gestaltet werden. Des Weiteren ist geplant, die fünf Autobahnkreuze zu sogenannten Ohrenparks - benannt nach ihrer Form aus der Vogelperspektive - umzugestalten. (ddp)