Bonn. Im Prozess gegen die Schülerin, die im Mai offenbar ein Blutbad an einer Schule in St. Augustin anrichten wollte, wird heute das Urteil erwartet. Die 16-Jährige plante laut Anklage, einen Lehrer niederzustechen und ihre Mitschüler in den Klassenzimmern zu verbrennen.
Im Prozess um einen geplanten Amoklauf an einer Schule in St. Augustin wird für heute Mittag das Urteil des Landgerichts Bonn gegen die angeklagte 16-jährige Schülerin erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft der geständigen Jugendlichen versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion und Verstoß gegen das Waffengesetz vor.
In letzter Minute gestoppt
Laut Anklage plante die 16-Jährige im Mai, zunächst einen Lehrer mit einem Schwert niederzustechen und ihm danach die Schlüssel für die Klassenräume zu stehlen. Anschließend sollten die Klassenzimmer durch selbst gebaute Molotow-Cocktails in Brand gesetzt und die Türen dabei von außen verschlossen werden. Der Plan wurde in letzter Minute vereitelt. Nach einem misslungenen Selbsttötungsversuch flüchtete die 16-Jährige vom Schulgelände, stellte sich aber am Abend der Polizei. Sie wurde danach in einer Jugendpsychiatrie untergebracht.
Die Staatsanwaltschaft fordert für die 16-Jährige eine Jugendstrafe von sechs Jahren. Die Verteidigung verzichtete darauf, ein konkretes Strafmaß zu beantragen, und verlangte nur, gegen ihre Mandantin eine «erzieherisch angemessene Strafe» zu verhängen. (ap)