Bochum. . Das Gut Mausbeck trennt sich von Sascha Hellen und dessen Promi-Talkreihen. Derweil läuft das Insolvenzverfahren gegen den 40-Jährigen weiter.
Promi-Vermittler Sascha Hellen (40) muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nach der Insolvenz seiner Hellen Medien Projekte GmbH verliert er nun den Zugriff auf einen beliebten Veranstaltungsort: Das Gut Mausbeck in Gerthe steht bis auf weiteres nicht mehr für Veranstaltungen des Projekts „Herausforderung Zukunft“ oder Formate wie „Gysis Begegnungen“ zur Verfügung.
Talk mit Lansink findet nicht wie geplant statt
Inhaber Jürgen Löring, der die WAZ über die neueste Entwicklung informierte, wollte sich zu den Gründen der Trennung nicht näher äußern: „Ich will keine schmutzige Wäsche waschen.“ Hellen müsse erst seine Hausaufgaben machen, dann könne man sich wieder zusammensetzen. Löring: „Ich habe sehr gern mit Herrn Hellen zusammengearbeitet.“
Konkret betroffen von der Entscheidung Lörings sind zwei Veranstaltungen. Für den 24. Januar war ein Termin der Reihe „Herausforderung Zukunft“ geplant; am 18. März sollte der Linken-Politiker Gregor Gysi in Gerthe mit Leonard Lansink (Wilsberg) plaudern. Für diesen Termin seien leider bereits rund 30 Karten verkauft, so Löring. Zum jetzigen Zeitpunkt sei noch nicht klar, ob das Geld zurückgezahlt werde oder die Veranstaltung andernorts stattfindet.
Fotografen sollen zahlen
Mit Rückzahlungsforderungen sehen sich nach WAZ-Informationen auch mehrere Fotografen konfrontiert, die seit 2016 bei Veranstaltungen von Sascha Hellen (u.a. „Steiger Award“) im Einsatz waren. Wie berichtet, wurde im Oktober 2017 das Insolvenzverfahren über die Hellen-Agentur eröffnet. Insolvenzverwalter Rolf Weidmann verlangt nun Honorare zurück, die Hellen an seine Auftragnehmer überwiesen hat: mitunter über 3000 Euro. Das Geld sei seinerzeit von einem privaten Konto gezahlt worden, gehöre aber zur Insolvenzmasse.
Privat- und Firmenkonten vermischt
„Es gibt viele derartige Rückzahlungsforderungen“, so Weidmann zur WAZ. Es habe eine „Durchmischung von Privat- und Firmenkonten stattgefunden“. Mehr dürfe er derzeit nicht mitteilen. Die betroffenen Journalisten haben ihre Anwälte eingeschaltet
Der Promivermittler, der im Internet neuerdings als „Büro Sascha Hellen“ firmiert, ließ am Freitag eine WAZ-Anfrage unbeantwortet. Zuletzt hatte der Gerther 2017 „sehr bedauert“, seine Firma nicht fortführen zu können, zugleich aber bekräftigt, seine „persönliche Tätigkeit als Medienberater“ sowie seine laufenden Projekte wie „Herausforderung Zukunft“ und „Gysis Begegnungen“ fortzusetzen. Das Gut Mausbeck bietet ihm dafür keinen Platz mehr.