Recklinghausen. Wieder wurden in mehreren Städten in NRW die Feinstaub-Grenzwerte überschritten. Zu den Sündern zählt auch Essen. Insgesamt hat sich die Lage seit 2007 jedoch verbessert. Ob das auch an den Umweltzonen liegt, soll bald geklärt werden.

In Nordrhein-Westfalen haben weitere Städte den von der EU genehmigten Grenzwert zur Feinstaub-Belastung überschritten. Laut den vorläufigen Daten des Landesumweltamts in Recklinghausen wurden an den Messstationen an der Gladbecker Straße in Essen und in Warstein in diesem Jahr bislang 39 beziehungsweise 38 Überschreitungstage gezählt (Stichtag 12. November). Die EU genehmigt pro Jahr maximal 35 Überschreitungstage bei der Feinstaub-Belastung.

Spitzenreiter bei der Feinstaub-Belastung ist der Standort im Krefelder Hafen, an dem bislang 45 Überschreitungstage des Mittelwertes von 50 Mikrogramm Feinstaub-Partikel pro Kubikmeter Luft registriert wurden. Zudem droht weiteren Messstandorten in Duisburg-Bruckhausen und Aachen (Wilhelmstraße) demnächst die Überschreitung des EU-Grenzwertes.

Verbesserung gegenüber 2007

Nach Angaben einer Sprecherin des Landesumweltamtes liegt die Zahl der Überschreitungstage in diesem Jahr aber deutlich unter jenen von 2007. So gab es in jenem Jahr an der Brackeler Straße in Dortmund 83 Überschreitungstage - in diesem Jahr waren es an der Straße bislang erst 31. Und an der Gladbecker Straße in Essen wurden 2007 62 Tage gezählt, an denen die zulässigen Feinstaub-Werte überschritten wurden.

Ob vor allem die seit 2008 greifenden Maßnahmen zur Luftreinhaltung die Reduzierung der Überschreitungstage erbracht haben, kann nach Angaben der Sprecherin derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Hierzu müssten die vorliegenden Daten erst ausgewertet werden. Das sei vermutlich bis zum kommenden Frühjahr möglich.

Verstoßen Kommunen gegen den EU-Grenzwert, müssen Maßnahmen zur Reduzierung der Feinstaub-Belastung in die Wege geleitet werden. In den vergangenen Jahren traten deshalb in zahlreichen Städten Luftreinhaltepläne in Kraft, die auch Umweltzonen vorsehen. Dort dürfen nur Fahrzeuge mit einer Schadstoffplakette verkehren. (ddp)