Wuppertal/Köln. Ein 46-jähriger Mann aus Wuppertal ist einen Tag nach der Schweingrippe-Impfung gestorben. Die Staatsanwaltschaft gab jedoch nun vorsichtig Entwarnung: Die Impfung war dafür nicht verantwortlich. In Köln ist eine 24-jährige Schweinegrippe-Patientin tot aufgefunden worden.
Nach dem Tod eines 46-jährigen Wuppertalers einen Tag nach seiner Schweinegrippe-Impfung hat die Obduktion der Leiche zunächst keine Hinweise auf einen direkten Zusammenhang erbracht. Es lägen zwar noch kein abschließenden Erkenntnisse zur genauen Todesursache vor, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Freitag auf Anfrage. Ein Zusammenhang zwischen dem Tod des Mannes und der Impfung sei aber für die Gerichtsmediziner bei der Obduktion «nicht erkennbar» gewesen.
Nach einer ersten Einschätzung der Ärzte starb der 46-Jährige demnach an einem plötzlichen Herzstillstand. Auch Anhaltspunkte auf eine allergische Reaktion nach der Impfung hätten sich bei der Untersuchung der Leiche nicht ergeben, sagte der Sprecher. Der Mann litt demnach an mehreren Erkrankungen, unter anderem an einem Lungenleiden und mehreren Allergien. Er hatte sich am Dienstag im Gesundheitsamt der Stadt Wuppertal gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Am Donnerstag fanden Kollegen den Mann tot auf der Betriebstoilette eines Wuppertaler Chemiekonzerns.
250-Kilo-Mann gestorben
Der Stadt zufolge habe es beim Impftermin des Mannes am Montagvormittag keine akute allergische Reaktion auf den Impfstoff gegeben. Ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge hat der 46-Jährige in der Einverständniserklärung die Frage "Ich habe schon einmal nach einer Impfung eine Allergie bekommen" die Antwort "Nein" angekreuzt.
Am Donnerstag war außerdem bekannt geworden, dass es in Wuppertal einen ersten Schweinegrippe-Toten gegeben hat. Ein 250 Kilogramm schwerer Mann - laut Gesundheitsamt ein Risiko-Patient - war am Mittwoch gestorben, wie die Westdeutsche Zeitung berichtet. Der Mann hatte sich mit dem Virus infiziert. In diesem Fall gibt es keine staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Das Gesundheitsamt hatte dennoch eine Obduktion veranlasst, um die genaue Todesursache zu klären. Ergebnisse stehen noch nicht fest.
Obduktion soll für Klärung sorgen
Auch eine 24 Jahre alte Kölnerin ist möglicherweise an der Schweinegrippe gestorben. Die Todesursache der jungen Frau soll durch eine Obduktion geklärt werden, wie das Gesundheitsamt der Stadt am Freitag mitteilte.
Die Kölnerin war am Mittwoch zu Hause gestorben. Sie war in der letzten Woche an typischen Grippesymptomen erkrankt, unter ambulanter ärztlicher Therapie aber schnell beschwerdefrei. Ein nach dem Tod vorgenommener medizinischer Test hatte das Vorliegen von Schweinegrippe-Erregern zwar bestätigt, aber der Verlauf der Erkrankung war anscheinend mild.
Als Todesursache komme auch eine langjährige Vorerkrankung in Betracht, hieß es. Das Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung wird im Laufe der kommenden Woche erwartet.
Keine Meldepflicht mehr
Angesichts der immer größeren Verbreitung der Schweinegrippe müssen Ärzte Neuerkrankungen künftig in vielen Fällen nicht mehr an die Behörden melden. Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte, dass ab dem morgigen Samstag nur noch noch Labornachweise gemeldet werden müssen. Über Verdachtsfälle oder Erkrankungen ohne Nachweis müssen die Gesundheitsämter dann nicht mehr informiert werden.
Den Gesundheitsämtern müssen aber weiterhin Todesfälle gemeldet werden, die in Verbindung mit der Schweinegrippe stehen. Mit der weitgehenden Einschränkung der Meldepflicht sollen die Ärzte von Verwaltungsarbeit entlastet werden. Die Zahl der bekanntgewordenen Opfer in Deutschland ist derweil auf 14 gestiegen. (afp/ap/ddp)