Essen. Das Medienbüro des PR-Managers Thomas Hüser soll ein musikalisches Projekt von Benedikt XVI. bekannt machen. "Das ist für mich als Katholik etwas ganz Besonderes”, sagt Hüser. „Das ist nicht so, als würde man Waschmittel verkaufen.” Es geht um Gesänge und Gebete des Papstes.

Für Thomas Hüser ist es ein alles andere als alltäglicher Auftrag. Der Inhaber eines Medienbüros aus Essen soll die Stimme des Papstes vermarkten. Erstmals in der Geschichte wird der Gesang von Papst Benedikt XVI. Teil einer musikalischen Komposition. „Alma Mater” – zu deutsch: nährende Mutter – nennt sich das Projekt, an dem unter anderem der päpstliche Chor und Radio Vatikan beteiligt sind. Am 27. November soll die so entstandene CD erscheinen, die Hüser im deutschsprachigen Raum bekannt machen will.

Hüsers Büro befindet sich in einem gepflegten Altbau im Essener Stadtteil Holsterhausen. Sein Arbeitszimmer ist ein Hort behaglich-moderner Bürgerlichkeit. Ein antikes Sofa und viele Bücher prägen den Raum. Bei frischem Kaffee und Gebäck erzählt Hüser mit sanftem Stolz, welchen Auftrag er für Papst Benedikt erfüllt. „Das ist für mich als Katholik etwas ganz Besonderes”, sagt Hüser. „Das ist nicht so, als würde man Waschmittel verkaufen.”

„Botschaften verbreiten”

Üblicherweise gehören Verbände, Banken oder mittelständische Unternehmen zu Hüsers Kunden. Vor fünf Jahren hat der ehemalige Journalist, der in Gladbeck aufgewachsen ist und ursprünglich Historiker werden wollte, sein Essener Medienbüro gegründet. Am Anfang bestand die Firma aus einem Laptop und einem geliehenen Ikea-Sofa. Auf den Weg zu seinem ersten Arbeitgeber machte sich Hüser mit dem Fahrrad, da gerade kein Auto zur Verfügung stand. Mittlerweile zählt das Medienbüro des 38-Jährigen fünf festangestellte und zwei freie Mitarbeiter. Auch das traditionsreiche Unternehmensnetzwerk Initiativkreis Ruhr gehört zu den Kunden der PR-Agentur. „Das päpstliche Projekt ist durchaus vergleichbar mit anderen Aufträgen, die wir erfüllen”, sagt Hüser. „Es geht um die Verbreitung einer Botschaft – und das funktioniert nur über die Medien.”

Er sehe sich selbst als „ehrlicher Makler”, beteuert er. „Ich bin kein Verkäufer, sondern ein Vermittler. Ich möchte Interesse wecken, nicht Werbung machen.” Diese Aufgabe wolle er auch erfüllen, wenn es darum gehe, die Stimme von Papst Benedikt zu verbreiten.

Offizieller Auftraggeber von Hüser ist nicht der Vatikan, sondern der Musikriese Universal. Dass die päpstliche CD rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft erscheint, dürfte kein Zufall sein. Ein Teil des Erlöses soll indes wohltätigen Zwecken zugutekommen.

In der kommenden Woche will Hüser nach Rom reisen. Dann wird „Alma Mater” gemeinsam mit Kurienkardinal Angelo Comastri vorgestellt. Den Papst selbst hat Hüser noch nicht getroffen, aber zumindest die Stimme von Benedikt kann der PR-Manager nun regelmäßig in seinem Büro in Essen hören.