Düsseldorf. Über eine mögliche Verlängerung der Schulferien wegen Schweinegrippe will die NRW-Landesregierung erst kurz vor Ferienende entscheiden. Eine beauftragte Expertenkommission werde in der Woche vor Schulbeginn ihr Votum abgeben, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Samstag.
Eine Pandemie-Expertengruppe soll in NRW entscheiden, ob wegen der sich kontinuierlich ausbreitenden Schweinegrippe womöglich die Schulferien verlängert werden. Die Komission solle dazu in der Woche vor Schulbeginn ihr Votum abgeben, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Samstag in Düsseldorf.
Auf schwere Verläufe der Grippe vorbereitet
Die sogenannte Pandemie-Expertenrunde besteht aus Wissenschaftlern, Praktikern und Sachverständigen aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst. Sie bewertet medizinische Probleme und berät die Landesregierung seit Ausbruch der Schweinegrippe im April. «Wir sind auf schwerere Verläufe der Grippe vorbereitet. Wir tun alles, um Neuinfektionen einzudämmen», betonte Laumann.
Der Minister mahnte die Schulen aber schon jetzt zu besonderen hygienischen Vorsichtsmaßnahmen. Häufiges Händewaschen mit Seife, das Benutzen von Einmaltaschentüchern und deren anschließende Entsorgung im Mülleimer sowie das «Vermeiden von Begrüßungsritualen» könnten das Ansteckungsrisiko senken. An Schweinegrippe erkrankte Schüler oder Lehrer müssten ebenso zu Hause bleiben wie engste Familienangehörige von Infizierten.
In NRW waren nach Angaben des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit in Münster seit Bekanntwerden des Virus bis Freitag 2674 Fälle von Schweinegrippe registriert.
Entwicklung der nächsten zwei Wochen abwarten
Ob die Schüler und Lehrer nun am 17. August nicht zurück in die Schule sollen, steht jedoch noch nicht fest. «Die Entscheidung wird man jetzt noch nicht treffen können und auch nicht wollen», sagte Gesundheitsstaatssekretär Walter Döllinger am Freitag. Zunächst müsse in den nächsten zwei Wochen der weitere Verlauf der Erkrankung abgewartet werden. In zwei Wochen enden die Sommerferien in NRW.
"Wir dürfen auf der einen Seite durch unsere Maßnahme in der Bevölkerung keine übertriebenen Ängste oder Panik schüren. Auf der anderen Seite müssen wir die Menschen aber mit Verhaltensregeln, Hygienehinweisen und Beratungen im Einzelfall unterstützen", so Döllinger.
Wer krank ist, bleibt zu Hause
Bis dahin gelte der Grundsatz: Wer krank ist, bleibt zu Hause - egal ob Schüler oder Lehrer. Auch wenn Familiengehörige im Umfeld erkrankt sind, sollen Schüler und Lehrer zu Hause bleiben. Die Gesundheitsämter in NRW wollen noch vor Schulbeginn für alle Schulleitungen und Schulträgern vor Ort anbieten.
In NRW waren nach Angaben des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit in Münster seit Bekanntwerden des Virus bis Freitag 2674 Fälle von Schweinegrippe offiziell registriert. (ddp/we)