Duisburg. . Duisport und Steag wollen in Walsum ein Altholz-Kraftwerk bauen. Duisburgs OB Sören Link sieht die Pläne kritisch und setzt auf Logistik.
Nach der Politik vor Ort macht nun auch Oberbürgermeister Sören Link deutlich, dass ihn die Kraftwerkspläne für das Logport 6-Gelände in Walsum nicht gerade begeistern: „Das sehe ich kritisch“, erklärte er gestern. Er habe bereits ein Schreiben an den Hafenaufsichtsratsvorsitzenden geschickt und für die nächste Sitzung des Aufsichtsgremiums Mitte September umfassende Informationen über Inhalt und Zeitplan des Kraftwerksvorhabens gefordert.
„Ein Kraftwerk ist nicht das, was ich mir für die Fläche vorgestellt habe“, erklärte Link. Das entspreche nicht der vorgesehenen logistischen Nutzung des früheren Papierfabrikgeländes am Rheinufer. Zudem wolle er nicht, dass der Stadtnorden noch weiter belastet werde. Es sei für ihn „bedenklich“, was zur Strom- und Wärmeerzeugung dort verbrannt werden soll. Geplant ist, aus jährlich rund 170 000 Tonnen Altholz Energie zu gewinnen. Das Brennmaterial kann unter anderem aus alten Paletten oder anderen potenziell schadstoffbelasteten Produkten bestehen.
Link: Gelände sollte logistisch genutzt werden
Werde das Gelände nicht logistisch genutzt, sei nicht auszuschließen, dass ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss, erläuterte der Oberbürgermeister weiter. Das könne einen zeitlichen Verzug der Neunutzung des Geländes um zwei Jahre oder auch mehr bedeuten. Link: „Ich weiß nicht, ob so eine Diskussion für Duisport wirklich nützlich ist.“
Bisher sei es nämlich politischer Konsens gewesen, Logport 6 möglichst schnell zu entwickeln und dort Flächen für die Neuansiedlung von Unternehmen aus der Logistikbranche bereit zu stellen. Von den Kraftwerksplänen habe er erst aus der Zeitung erfahren.