Duisburg. . Ein neues „Duisburg-Quiz“ ist da. Manfred Schmitz-Berg, ein Richter im Ruhestand, hat es entwickelt. Für Einheimische und Touristen geeignet.

Wissen Sie, liebe Leser, wie viele Zechen es zu Spitzenzeiten in Duisburg gab? Können Sie alle neun Nachbarstädte aufzählen? Und kennen Sie jenen Sohn unserer Stadt, der bei der Reichspräsidentenwahl 1925 als Gegenkandidat des später gewählten Paul von Hindenburg angetreten war? Diese und 97 andere spannende Fragen bietet das „Duisburg-Quiz“, das soeben im kompakten Taschenformat im Düsseldorfer Grupello-Verlag erschienen ist. Entwickelt hat es Manfred Schmitz-Berg (67) – ein in Buchholz lebender Richter im Ruhestand. Knapp zwei Monate hat er daran getüftelt: „Das Ausdenken der Fragen und die Nachforschungen nach den dazu gehörenden Fakten haben mir riesig Spaß gemacht.“

Schon 100 vergleichbare Spiele veröffentlicht

Der Grupello-Verlag hatte in den Jahren zuvor bereits über 100 vergleichbare Spiele veröffentlicht – darunter das Bayern-, das Hamburg-, das Eifel-, das Emsland- und sogar ein Leverkusen-Quiz. „Bei einem Treffen hatte ich den mir bekannten Verleger mal gefragt, warum es denn kein Duisburg-Quiz gibt“, erzählt Schmitz-Berg. „Er hat gesagt, das ihm bislang stets ein Autor gefehlt hat.“ Diesen Satz empfand der pensionierte Justiz-Experte, der in seinem Berufsleben am Amtsgericht Neuss und am Oberlandesgericht Düsseldorf Recht gesprochen hatte, als Aufforderung.

Die Antworten stehen gleich unter den Fragen. Manche sind wirklich schwierig, andere müsste eigentlich jeder Duisburger beantworten können.
Die Antworten stehen gleich unter den Fragen. Manche sind wirklich schwierig, andere müsste eigentlich jeder Duisburger beantworten können. © Thomas Richter

Im ersten Arbeitsschritt setzte er sich dann an den heimischen Schreibtisch und grübelte über die Frage: „Was fällt mir zu meiner Stadt ein?“ Die Antworten bildeten ein Grundgerüst für mögliche Themenfelder, die in dem Quiz behandelt werden sollten. 60 bis 70 standen auf seinem Zettel. Es folgte: Sichtung von Literatur, Archivrecherchen über die Stadtgeschichte sowie gezielte Quellensuche im Internet. Am Ende hatte er weit mehr als die 100 erforderlichen Fragen beisammen. Gemeinsam mit Lektorin Ute Nausch traf er eine Auswahl, welche Fragen es tatsächlich ins Quiz schaffen. „Mir war es wichtig, dass auch eine Frage zur Loveparade-Katastrophe mit dabei war. Diese Tragödie gehört nun einmal zur Geschichte unserer Stadt hinzu“, so Schmitz-Berg. Bedenken seitens des Verlags konnte er ausräumen. Und so fand sie als Frage Numero 91 Einzug in das Spiel.

Start mit einer Auflage von 1500 Exemplaren

Das Quiz, das mit einer Startauflage von 1500 Exemplaren erschienen ist, richtet sich vornehmlich an zwei Zielgruppen. Zum einen an Duisburger, die viele der präsentierten Fakten sicherlich kennen werden und trotzdem garantiert noch einiges Neues über ihre Heimat erfahren werden. „Zum anderen ist es für Außenstehende, die Duisburg einmal besser kennen lernen wollen“, so der Fragenerfinder. Sein Spiel eigne sich für Touristen als Mitbringsel, aber auch bei Partytreffen als originelles Gastgeschenk, so Schmitz-Berg. Es ist in Buchhandlungen und bei der Touristen-Information in der Innenstadt erhältlich.

Hat er denn noch Pläne für ein weiteres Spiel? „Ich würde gern noch ein MSV-Quiz machen“, sagt der leidenschaftliche „Zebra“-Fan, dessen Lieblingsspieler einst Horst „Pille“ Gecks war. Die Fühler zum Verein hat er bereits ausgestreckt.

Buch über Ausgleiche für erlittenes Nazi-Unrecht

Manfred Schmitz-Berg hat im Grupello Verlag bereits ein Buch veröffentlicht. So entstand der Kontakt zum Verleger. Das Buch trägt den Titel „Wieder gut gemacht? Die Geschichte der Wiedergutmachung seit 1945“.

Aus seiner Tätigkeit als Richter wusste Schmitz-Berg, dass bei der Bezirksregierung Düsseldorf rund 500 000 Akten lagern, in denen der Leidensweg von Menschen geschildert wird, die während der Nazi-Zeit gefoltert, eingesperrt oder zu Zwangsarbeit verpflichtet wurden. „Noch heute erhalten weltweit rund noch lebende 20 000 Menschen dafür Entschädigungen in Form einer Rente“, so Schmitz-Berg. Aus diesem Aktenberg suchte er sich nach dem Zufallsprinzip etwa 60 Akten aus. In seinem Buch erzählt er die Geschichte dieser Menschen.