Duisburg/Essen. . Die Abstimmung über den Vertrag zur Stahlfusion von Thyssenkrupp und Tata ist in der heißen Phase. Betriebsrat wirbt für ein Ja der Belegschaft.
Die Abstimmung der Stahl-Belegschaft von Thyssenkrupp über den geplanten Tarifvertrag zur Fusion mit den indischen Konzern Tata geht in die heiße Phase. Noch knapp eine Woche lang haben die Mitarbeiter Zeit, ihr Votum abzugeben.
Tekin Nasikkol, stellvertretender Betriebsratschef von Thyssenkrupp Steel, warb im Gespräch mit unserer Redaktion für Zustimmung. „Der Tarifvertrag ist im Falle eines Joint Ventures ein Schutzschild für die Stahl-Beschäftigten und für die Stahl-Standorte. Schutz über neun Jahre – das ist ein sehr gutes Ergebnis“, sagte er. Nasikkol werden bei der anstehenden Betriebsratswahl gute Chancen am wichtigen Duisburger Standort Hamborn/Beeckerwerth nachgesagt.
„Lange für diesen Tarifvertrag gekämpft“
Über den Tarifvertrag können die Thyssenkrupp-Mitarbeiter noch bis zum 2. Februar an 13 Stahl-Standorten abstimmen. Das Wahlergebnis will die IG Metall am 5. Februar veröffentlichen. „Wir haben gemeinsam mit den Beschäftigten hart und lange für diesen Tarifvertrag gekämpft“, betonte Nasikkol, der eindringlich bei den Beschäftigten dafür warb, zur Abstimmung zu gehen.
„Der Vorstand hat uns nichts schenken wollen – der Zusammenhalt der Kolleginnen und Kollegen sowie der gemeinsame Druck haben zu diesen Absicherungen geführt“, sagte Nasikkol. „Es geht dabei um viel, es geht um unsere Zukunft – und genau deswegen lassen wir die IG Metall-Mitglieder an allen Standorten abstimmen. Beteiligung bedeutet Verantwortung übernehmen. Jedes IG Metall-Mitglied im Betrieb sollte diese Verantwortung wahrnehmen und an der Abstimmung teilnehmen.“ Das Votum zum Brexit habe schließlich „warnend gezeigt, dass eine geringe Wahlbeteiligung Ergebnisse in nicht gewollte Richtungen lenken kann“.