Düsseldorf. Im November wird sich erstmals ein Gericht mit den Betrugsvorwürfen gegen Kunstberater Helge Achenbach beschäftigen. In einem weiteren Zivilprozess am gleichen Tag fordert die Frau von Achenbach von den Albrecht-Erben vier Kunstwerke im Gesamtwert von 530.000 Euro zurück.

In der Betrugsaffäre um den Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach geht dessen Ehefrau gegen die Familie des gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht vor. Nur 30 Minuten nach dem ersten Termin im millionenschweren Schadensersatzprozess der Albrecht-Familie gegen Achenbach beginnt am 11. November ein weiterer Zivilprozess. Darin tritt Achenbachs Ehefrau als Klägerin auf und fordert vier Kunstwerke im Gesamtwert von 530.000 Euro ein, wie das Landgericht Düsseldorf am Dienstag mitteilte.

Die Kunstwerke wurden zusammen mit dem Vermögen Achenbachs kurz nach dessen Inhaftierung Mitte Juni auf Antrag der Albrecht-Erben gesperrt. Achenbachs Frau erklärt, dass sie die alleinige Eigentümerin der Kunstwerke sei. Dabei handelt es sich nach Gerichtsangaben um zwei Bilder von Günther Uecker und dem Düsseldorfer Künstler Thomas Schönauer sowie zwei Tonköpfe.

Die Erben von Berthold Albrecht fordern 19,4 Millionen Euro Schadenersatz von Achenbach. Dieser soll beim Ankauf von Kunstwerken und Oldtimern Rechnungssummen nach oben frisiert haben.

Achenbach, einer der bekanntesten Kunstberater Deutschlands, sitzt seit bald vier Monaten in Untersuchungshaft. Gegen den prominenten Kunstexperten hatten zunächst die Albrecht-Familie und dann die Unternehmerbrüder Viehof aus Mönchengladbach Anzeige wegen Betruges erstattet. Außerdem gibt es laut Staatsanwaltschaft Hinweise auf zwei weitere Geschädigte. Im Strafverfahren gegen Achenbach wird bis Ende des Jahres mit einer Anklage gerechnet. (dpa)