Aachen. Der Vorwurf lautet: erpresserischer Menschenraub. Vier Männer sollen in Aachen einen Ägypter entführt und von seinem Onkel Lösegeld gefordert haben. Sie wurden festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob die Tat einen islamistischen Hintergrund hat.
Nach der Festnahme von vier mutmaßlichen Entführern prüft die Aachener Staatsanwaltschaft einen islamistischen Hintergrund der Tat. Die vier Männer, drei Dänen und ein Iraker, sollen am 3. September in Aachen einen 52-jährigen Ägypter entführt haben. Sie wurden noch am selben Tag festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen erpresserischen Menschenraub vor.
Nach einem Bericht von "Spiegel Online" soll es sich bei einem der Tatverdächtigen um einen 22-jährigen dänischen Islamisten handeln. Dafür gebe es bisher keine Anhaltspunkte, sagte Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jost Schützeberg, am Montag.
"Es liegen uns keine Erkenntnisse vor, dass die Tat in irgendeiner Form dazu diente, Geld für eine solche Organisation zu beschaffen." Ein möglicher islamistischer Hintergrund werde bei den weiteren Ermittlungen aber geprüft.
Entführer forderten 10.000 Euro Lösegeld
Laut "Spiegel Online" gilt der 22-Jährige in dänischen Sicherheitskreisen als islamistischer Gefährder. Während einer Haftstrafe wegen Raubes sei er konvertiert, nach der Entlassung habe er sich radikalisiert und sei zweimal nach Syrien gereist. In Deutschland sei er bislang nicht als Extremist aufgefallen, sagte Schützeberg.
Die vier Männer hätten nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler ihr Opfer mit einem Messer oder Schraubenzieher vor dessen Wohnung in Aachen bedroht und im Auto entführt, sagte Schützeberg. Vom Onkel des Mannes hätten sie 10.000 Euro gefordert. Die Tatverdächtigen seien vor einem Hotel von Spezialkräften der Polizei festgenommen worden. (dpa)