Köln. Gleich zwei Bombenentschärfungen in der selben Gegend - und das innerhalb von einer Woche. Einige Kölner müssen deshalb nach Dienstag vergangener Woche bereits zum zweiten Mal ihre Häuser verlassen werden. Betroffen sind diesmal 6500 Menschen, darunter auch wieder 1300 Pflegeheimbewohner.
Evakuierungen für die Entschärfung von Weltkriegsbomben sind Routine. In Köln müssen sich nun aber zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit die selben Menschen in Sicherheit bringen. Im Stadtteil Riehl begannen am Mittwochmorgen die Vorbereitungen für die zweite Bombenentschärfung innerhalb von acht Tagen. 6500 Menschen müssen erneut ihre Wohnungen verlassen, davon 1300 pflegebedürftige Menschen im Heim der Sozial Betriebe Köln (SBK). Die Evakuierung des Heims habe um 6 Uhr begonnen, sagte ein Stadtsprecher.
Auf dem Grundstück der SBK war die Zehnzentner-Bombe am Dienstag gefunden worden. Nicht weit entfernt war vor einer Woche auf einer anderen Baustelle eine 20-Zentner-Bombe unschädlich gemacht worden. Neben dem Alten- und Pflegeheim sind auch eine Jugendherberge und das höchste Wohnhaus Deutschlands wieder betroffen.
10.000 Kölnern schon vergangene Woche evakuiert
Für die Entschärfung einer 20-Zentner-Bombe am Rhein mussten bereits am Dienstag vergangener Woche knapp 10.000 Kölner ihre Wohnungen verlassen. Die Evakuierung dauerte vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag. Während der Aktion wurden für kurze Zeit auch die Schiffe auf dem Rhein angehalten.
Die Entschärfung der etwa 1,80 Meter großen Bombe verlief ohne Probleme. Ein Fachmann des Kampfmittelräumdienst machte den ungewöhnlich großen Blindgänger um 18.15 Uhr unschädlich.
Feuerwehr und Hilfsorganisationen setzten 500 Helfer und 140 Wagen ein. Die Leiterin der Sozial Betriebe Köln (SBK), Gabriele Patzke, sagte, die Ausquartierung so vieler alter und pflegebedürftiger Menschen sei "eine große logistische Herausforderung". Rund 1300 Bewohner von Einrichtungen der Sozialbetriebe waren betroffen. Demenzkranke erhielten wenn nötig Hilfe von einem Psychiater. Für manche sei es aber auch eine willkommene Abwechslung - die sich nun unverhofft wiederholt. (dpa)