Düsseldorf. Nachdem neu entdeckte Stollen nahe des Essener Hauptbahnhofes seit Tagen den Zugverkehr behindern, beschäftigen die Bergschäden nun auch den Landtag. Mehrere Hundert Quadratkilometer sollen von oberflächennahen Hohlräumen betroffen sein. Viele Stollen sind jedoch nicht dokumentiert.
Seit Tagen behindert ein „Problemstollen“ am Essener Hauptbahnhof den Zugverkehr im mittleren Ruhrgebiet. Obwohl die Bergbehörde der Bezirksregierung Arnsberg Tag und Nacht bohrte, erkundete und Hohlräume mit Beton verfüllte, werden Pendler weiterhin auf eine harte Geduldsprobe gestellt.
Plötzlich sind die zum Teil Jahrhunderte alten Hinterlassenschaften des Bergbaus auch wieder ein brandaktuelles Thema der Landespolitik. Am Freitag tritt der „Unterausschuss Bergbausicherheit“ des Landtags zusammen, um die Lage zu analysieren.
Gefährliches Erbe Es sind immer wieder spektakuläre Tagesbruchereignisse wie jetzt in Essen, wie im Jahr 2000 in Bochum-Höntrop oder 2004 in Siegen-Rosterberg, die Nordrhein-Westfalen ein gefährliches Erbe in Erinnerung rufen.
Bergschäden im Revier
Am 16. April 2014 stoßen Arbeiter bei den Erkundungsbohrungen an der Autobahn 40 in Essen-Frillendorf auf den vermuteten alten Schacht. Noch am Abend werden die A40 und die A52 ab dem Dreieck Essen-Ost auf unbestimmte Zeit in Fahrtrichtung Bochum gesperrt werden. Der alte Schacht soll nun im Zwei-Schicht-Betrieb verfüllt werden.
© dpa
Am 16. April 2014 stoßen Arbeiter bei den Erkundungsbohrungen an der Autobahn 40 in Essen-Frillendorf auf den vermuteten alten Schacht. Noch am Abend werden die A40 und die A52 ab dem Dreieck Essen-Ost auf unbestimmte Zeit in Fahrtrichtung Bochum gesperrt werden. Der alte Schacht soll nun im Zwei-Schicht-Betrieb verfüllt werden.
© Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Am 16. April 2014 stoßen Arbeiter bei den Erkundungsbohrungen an der Autobahn 40 in Essen-Frillendorf auf den vermuteten alten Schacht. Noch am Abend werden die A40 und die A52 ab dem Dreieck Essen-Ost auf unbestimmte Zeit in Fahrtrichtung Bochum gesperrt werden. Der alte Schacht soll nun im Zwei-Schicht-Betrieb verfüllt werden.
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Am 16. April 2014 stoßen Arbeiter bei den Erkundungsbohrungen an der Autobahn 40 in Essen-Frillendorf auf den vermuteten alten Schacht. Noch am Abend werden die A40 und die A52 ab dem Dreieck Essen-Ost auf unbestimmte Zeit in Fahrtrichtung Bochum gesperrt werden. Der alte Schacht soll nun im Zwei-Schicht-Betrieb verfüllt werden.
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Am 16. April 2014 stoßen Arbeiter bei den Erkundungsbohrungen an der Autobahn 40 in Essen-Frillendorf auf den vermuteten alten Schacht. Noch am Abend werden die A40 und die A52 ab dem Dreieck Essen-Ost auf unbestimmte Zeit in Fahrtrichtung Bochum gesperrt werden. Der alte Schacht soll nun im Zwei-Schicht-Betrieb verfüllt werden.
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Erst Ende 2013 bremste ein Bergschaden den Zugverkehr im Ruhrgebiet aus: Zu massiven Verspätungen und Zugausfällen kam es zwischen dem 20. November und Ende Dezember 2013 auf den Strecken rund um Essen. Bauarbeiter waren auf einen nicht verzeichneten Altbergbaustollen mit unbekannten Hohlräumen gestoßen. Wochenlang mussten S-Bahnen während der Erkundungsbohrungen und der Verfüllarbeiten Schritttempo in Essen fahren. Regional- und Fernzüge konnten nicht am Hauptbahnhof Essen halten.
© Kai kitschenberg/WAZFotoPool
Für Passagiere bedeutete das vor allem lange Wartezeiten.
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Erst Ende 2013 bremste ein Bergschaden den Zugverkehr im Ruhrgebiet aus: Zu massiven Verspätungen und Zugausfällen kam es zwischen dem 20. November und Ende Dezember 2013 auf den Strecken rund um Essen. Bauarbeiter waren auf einen nicht verzeichneten Altbergbaustollen mit unbekannten Hohlräumen gestoßen. Wochenlang mussten S-Bahnen während der Erkundungsbohrungen und der Verfüllarbeiten Schritttempo in Essen fahren. Regional- und Fernzüge konnten nicht am Hauptbahnhof Essen halten.
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Am 23. Januar 2014 ließ Straßen NRW die Autobahn 43 zwischen Witten und Sprockhövel sperren: Bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) wurden Hohlräume in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn gefunden. Auf den Ausweichstrecken staute sich der Verkehr. Am 1. Februar konnte der Landesbetrieb die Autobahnsperrung wieder aufheben.
© Thomas Nitsche / WAZ/FotoPool
Am 23. Januar 2014 ließ Straßen NRW die Autobahn 43 zwischen Witten und Sprockhövel sperren: Bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) wurden Hohlräume in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn gefunden. Auf den Ausweichstrecken staute sich der Verkehr. Am 1. Februar konnte der Landesbetrieb die Autobahnsperrung wieder aufheben.
© Thomas Nitsche / WAZ/FotoPool
Am 23. Januar 2014 ließ Straßen NRW die Autobahn 43 zwischen Witten und Sprockhövel sperren: Bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) wurden Hohlräume in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn gefunden. Auf den Ausweichstrecken staute sich der Verkehr. Am 1. Februar konnte der Landesbetrieb die Autobahnsperrung wieder aufheben.
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Am 23. Januar 2014 ließ Straßen NRW die Autobahn 43 zwischen Witten und Sprockhövel sperren: Bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) wurden Hohlräume in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn gefunden. Auf den Ausweichstrecken staute sich der Verkehr. Am 1. Februar konnte der Landesbetrieb die Autobahnsperrung wieder aufheben.
© Fischer / WAZ FotoPool
Am 23. Januar 2014 ließ Straßen NRW die Autobahn 43 zwischen Witten und Sprockhövel sperren: Bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) wurden Hohlräume in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn gefunden. Auf den Ausweichstrecken staute sich der Verkehr. Am 1. Februar konnte der Landesbetrieb die Autobahnsperrung wieder aufheben.
© Walter Fischer
Am 23. Januar 2014 ließ Straßen NRW die Autobahn 43 zwischen Witten und Sprockhövel sperren: Bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) wurden Hohlräume in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn gefunden. Auf den Ausweichstrecken staute sich der Verkehr. Am 1. Februar konnte der Landesbetrieb die Autobahnsperrung wieder aufheben.
© Walter Fischer
In einem großen Tagesbruch verschwanden im Januar 2011 mehrere Autos in Essen.
© WAZ FotoPool
In einem großen Tagesbruch verschwanden im Januar 2011 mehrere Autos in Essen.
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In einem großen Tagesbruch verschwanden im Januar 2011 mehrere Autos in Essen.
© WAZ FotoPool
In einem großen Tagesbruch verschwanden im Januar 2011 mehrere Autos in Essen.
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Auch dieser Tagesbruch, zu dem es Ende 2008 in Essen-Kupferdreh kam, hatte es in sich.
© waz / Frank Vinken
Auch dieser Tagesbruch, zu dem es Ende 2008 in Essen-Kupferdreh kam, hatte es in sich.
© waz / Frank Vinken
Auch dieser Tagesbruch, zu dem es Ende 2008 in Essen-Kupferdreh kam, hatte es in sich.
© Remo Bodo Tietz; NRZ
Riss im Haus durch einen Bergschaden: Dazu kam es im November 2011 in Essen-Heisingen.
© WAZ
Riss im Haus durch einen Bergschaden: Dazu kam es im November 2011 in Essen-Heisingen.
© WAZ
Riss im Haus durch einen Bergschaden: Dazu kam es im November 2011 in Essen-Heisingen.
© WAZ
Riss im Haus durch einen Bergschaden: Dazu kam es im November 2011 in Essen-Heisingen.
© Remo Bodo Tietz, NRZ
Riss im Haus durch einen Bergschaden: Dazu kam es im November 2011 in Essen-Heisingen.
© Remo Bodo Tietz, NRZ
Riss im Haus durch einen Bergschaden: Dazu kam es im November 2011 in Essen-Heisingen.
© Remo Bodo Tietz, NRZ
In Horst verschluckte ein Tagesbruch eine Kehrmaschine der EBE.
© WAZ
Bei Bauarbeiten der Stadtwerke kam schon einmal ein alter Bergwerksschacht zu Tage. Die Langenberger Straße musste gesperrt werden.
© Remo Bodo Tietz, NRZ
An der Herderschule sind die Bergschäden deutlich sichtbar.
© Oliver Müller NRZ
An der Herderschule sind die Bergschäden deutlich sichtbar.
© Oliver Müller NRZ
An der Herderschule sind die Bergschäden deutlich sichtbar.
© Oliver Müller NRZ
An der Herderschule sind die Bergschäden deutlich sichtbar.
© Oliver Müller NRZ
Tagesbruch am Schmachtenberg - und plötzlich ist ein Loch im Schnee.
© WAZ FotoPool
Tagesbruch am Schmachtenberg - und plötzlich ist ein Loch im Schnee.
© WAZ FotoPool
Februar 2012: Tagesbruch auf der Bredeneyer Straße zwischen dem Bredeneyer Kreuz und der Zeunerstraße. FotoPool
© WAZ FotoPool
Februar 2012: Tagesbruch auf der Bredeneyer Straße zwischen dem Bredeneyer Kreuz und der Zeunerstraße.
© WAZ FotoPool
Tagesbruch in Essen-Burgaltendorf - Experten untersuchen im Sommer 2010 das dabei entstandene Loch.
© WAZ FotoPool
Tagesbruch in Essen-Burgaltendorf - Experten untersuchen im Sommer 2010 das dabei entstandene Loch.
© WAZ FotoPool
Löcher im Zebrastreifen...
© Oliver Müller NRZ
...oder im Grünen: Tagesbrüche haben viele Gesichter.
© waz
Wenn sich der Boden auftut, heißt die Lösung meist: Beton reinpumpen. So auch hier an der Hingbergstraße in Mülheim-Heißen.
© WAZ FotoPool
Wenn sich der Boden auftut, heißt die Lösung meist: Beton reinpumpen. So auch hier an der Hingbergstraße in Mülheim-Heißen.
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Wenn sich der Boden auftut, heißt die Lösung meist: Beton reinpumpen. So auch hier an der Hingbergstraße in Mülheim-Heißen.
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2005 musste die Mühlenstraße in Mülheim wegen Bergschäden gesperrt werden
© NRZ
An der Straße "An der Seilfahrt" klaffte im März 2013 dieses Loch.
© STEPHAN GLAGLA / WAZ FotoPool
An der Straße "An der Seilfahrt" klaffte im März 2013 dieses Loch.
© STEPHAN GLAGLA / WAZ FotoPool
An der Straße "An der Seilfahrt" klaffte im März 2013 dieses Loch.
© STEPHAN GLAGLA / WAZ FotoPool
Die Landesregierung geht zurzeit davon aus, dass die Landesfläche durch rund 60.000 verlassene Tagesöffnungen und mehrere Hundert Quadratkilometer mit oberflächennahen Hohlräumen betroffen ist. Genau kann es niemand sagen, da viele sehr alte und illegale Stollen nicht dokumentiert sind. Fest steht nur: Mehr als die Hälfte der 396 NRW-Kommunen ist von Hinterlassenschaften der Bodenschatz-Gewinnung zwischen Rhein und Weser betroffen.
Viel Erfahrung mit Bergschäden Die Bezirksregierung Arnsberg verfügt als Fachbehörde für Bergschäden über große Erfahrung im Umgang mit Rissen, Hohlräumen und Bodensenkungen. Durchschnittlich werden hier pro Jahr 120 Tagesbrüche gemeldet. Rund fünf Millionen Euro stehen der Bergbehörde für Sicherungsprogramme zur Verfügung. Selten sorgt die Arbeit der Arnsberger aber für derartige Schlagzeilen wie in den vergangenen Tagen in Essen.
Das Risikomanagement und die ordnungsrechtliche Verantwortung für die Schächte obliegt jedoch in weit größerer Zahl den Großkonzernen an Rhein und Ruhr, die Bergbau treiben, getrieben haben oder Rechtsnachfolger sind: RAG, Eon, RWE und mit gerigerem Anteil auch noch der Thyssen-Krupp-Konzern.