Grevenbroich. In Grevenbroich gibt es einen Flughafen, den es eigentlich gar nicht gibt. Google Maps weist den Airport auf seiner Karte aus. Das digitale Malheur ist kein Einzelfall: Immer wieder beschert der Online-Dienst skurrile Geschichten von verschwundenen Städten bis zu Schmäh-Attacken gegen Vereine.

Das dürfte die Grevenbroicher überraschen: Mitten in ihrer Stadt gibt es einen Flughafen, laut Google Maps. Wer auf der digitalen Karte ganz genau hinschaut, der findet in der 64.000 Einwohner großen Stadt im Rhein-Kreis Neuss einen Airport. Zwischen Montanusstraße und Kreiskrankenhaus prangt ein schwarzes Flugzeug-Symbol auf dem Bildschirm, das sonst Flughäfen kennzeichnet.

Doch wie steht es um den Airport Grevenbroich? Gibt es da etwa wirklich einen Flughafen? Ist da etwa was in Planung? Grevenbroich liegt zwischen Düsseldorf, Mönchengladbach und Köln - in allen drei Städten gibt es einen Flughafen.

Flughafen-Symbol kennzeichnet ehemaligen Hubschrauber-Landeplatz

Nachgefragt bei der Pressestelle der Stadt Grevenbroich erklärt Pressesprecher Andreas Sterken, was dahinter steckt. An der Stelle, wo das Flughafen-Symbol bei Google Maps prangt, sei früher mal ein Hubschrauber-Landeplatz für das benachbarte Krankenhaus gewesen, löst Sterken das Rätsel auf.

Laut Google Maps soll es einen Flughafen in Grevenbroich geben.
Laut Google Maps soll es einen Flughafen in Grevenbroich geben. © Quelle: Google

Der Hubschrauber-Landeplatz sei aber nicht mehr da, seitdem das Krankenhaus baulich erweitert wurde. Jetzt befindet es sich an der Lilienthalstraße, bei der Feuerwehrwache. Und übrig geblieben ist irgendwie noch das Flughafen-Symbol auf der digitalen Landkarte von Grevenbroich.

Wo bitte geht es nach "Scheiße"? - BVB gegen S04 bei Google Maps 

Verkehrte Flussnamen, verschwundene und verlegte Städte, Schmäh-Attacken gegen Fußballclubs oder skurrile Routenplanungen - Google Maps beschert immer wieder herrlich schöne Geschichten. Satellitenansicht und Google Street View runden das Programm ab: Da werden Dachgärten auf Rathäusern sichtbar oder Wahrzeichen einer Stadt erscheinen erst gar nicht.

Auch die Anhänger der beiden großen Revierclubs mussten schon unter Schmäh-Attacken bei Google Maps leiden. Gab man 2011 das Wort "Scheiße" in die Suchmaske ein, so landete man in Gelsenkirchen, genauer gesagt in der Geschäftsstelle des FC Schalke 04. Das fanden die Blau-Weißen seinerzeit gar nicht komisch, während die Schwarz-Gelben herzlich lachten.

Die BVB-Fans spotteten und hatten ihre Freude. Doch sie ereilte selbiger Spott nur ein Jahr später. Suchten Nutzer im Juni 2012 bei Google Maps nach "Scheiße", so fanden sie sich an der Strobelallee 60 in Dortmund wieder - die Postanschrift des Signal-Iduna-Parks, Stadion des damals amtieren Deutschen Meisters, Heimstätte des BVB.

Auch Privatpersonen werden Opfer von Schmäh-Attacken

Gibt man aktuell das Fäkalwort bei Google Maps ein, landet man bei einem Spezialisten für Käsefondue mit Sitz in den Niederlanden - Firmentitel "Heisse Scheisse".

Aber auch Privatleute müssen unter manch üblem Spott bei Google Maps leiden. In Internetforen diskutieren sie, wie sie diese Scherze rückgängig machen können, etwa wenn das eigene Haus plötzlich mit dem Verweis "Bonzen Villa" gekennzeichnet ist.

Verkehrte Welt - Rhein und Ruhr vertauscht, Gladbeck verschwunden 

Verdutzte Blicke gab es auch im Januar 2013 in Mülheim an der Ruhr. Plötzlich fand sich die Stadt bei Google Maps auch an der Mosel wieder. Auf der digitalen Karte gab es die Kommune damit gleich zweimal.

Auch bei den Namen der Flüsse kommt Google Maps anscheinend schon mal durcheinander. Im März 2013 wurden Rhein und Ruhr vertauscht. Düsseldorf an der Ruhr und Mülheim am Rhein. Verkehrte Welt herrschte für einige Tage auf der digitalen Karte.

Richtig schlimm kam es aber für die Stadt Gladbeck. Plötzlich einfach verschwunden, ausradiert, gelöscht. Im August 2010 wandte sich ein besorgter Leser an die Lokalredaktion in Gladbeck. Die Stadt war offenbar bei Google Maps verschwunden. Gab man "Gladbeck" in das Suchfeld ein, landete man Bergisch Gladbach.

"Schwimmen Sie durch den Atlantik!"

Weitaus mehr zu lachen gab es bei dieser Suchanfrage: Mit dem Auto von München nach New York - kein Problem für Googles Routenplaner im Jahr 2007. Zwischendurch wurde es nur ein wenig nass.

Denn die Empfehlung der Programmierer ab dem französischen Le Havre lautete: "Schwimmen Sie durch den Atlantik!" 5572 Kilometer. Google berechnete für die gesamte Route rund 29 Tage.

Das Satellitenbild enthüllt - Dachgarten auf dem Rathaus oder fehlende Wahrzeichen 

Viele Leute machen sich den Spaß via Satellitenfunktion bei Google Maps die Städte von oben zu betrachten. Was aber eine Duisburgerin im Juli 2011 auf dem Vordach des Rathauses ihrer Heimatstadt entdeckte, das machte sie wirklich stutzig. Ein Dachgarten war dort zu erkennen - und mittendrin räkelten sich zwei Menschen in der Sonne. Ein altes Bild, wie sich herausstellen sollte, zwischenzeitlich war der Dachgarten längst wieder verschwunden.

Wo ist der Phönixsee? Wo das Dortmunder U? Wo die Thier-Galerie? Das fragten sich die Dortmunder im Februar 2013. Denn die Bilder von Dortmund bei Google Maps waren so veraltet, dass wichtige Bauten und Anlagen fehlten.

Das führte zum Teil zu skurrilen Situationen: In der Satelliten-Ansicht standen Gebäude, die in der Streetview-Einstellung gerade abgerissen wurden, während in der 45-Grad-Ansicht schon die Neubauten hochgezogen wurden.

"Tiger & Turtle" in Duisburg ist bei Google nicht im Bild zu sehen

Vergeblich sucht man aktuell die im November 2011 eröffnete Landmarke "Tiger & Turtle" in Duisburg. Einen schriftlichen Eintrag gibt es, aber auf Satelliten- und Streetview-Bildern ist lediglich Brachland zu sehen.