Essen. Der Sommer ist da: 35 Grad und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit werden sich reichlich tropisch anfühlen. Der Deutsche Wetterdienst hat eine Hitzewarnung ausgegeben. Wir beantworten die wichtigsten Fragen: Wie heiß darf der Arbeitsplatz sein? Wie bleibt die Wohnung kühl? Wieviel muss ich trinken?

Cool zu bleiben wird den meisten in diesen Tagen schwer fallen – auch denen, die Hitze mögen. Denn mit der heißen Luft kommt auch hohe Luftfeuchtigkeit: eine Kombination, an die Menschen in diesen Breiten in der Regel nicht gewöhnt sind und die deshalb schwer auszuhalten ist.

Lag die Luftfeuchtigkeit am Montag in weiten Teilen NRWs noch bei gut aushaltbaren 50 Prozent, könnte sie in den kommenden Tagen 75 bis 80 Prozent erreichen, sagt Rainer Buchhop vom Wetterdienst Meteomedia. Verbunden mit Temperaturen um die 30 Grad am Dienstag und etwa 35 Grad am Mittwoch tropisch anfühlen - und für viele Menschen belastend sein. Der Deutsche Wetterdienst hat eine Hitzewarnung ausgegeben.

So bleibt die Wohnung kühl

Ständig das Fenster offen? Ist keine gute Idee: Dann kann die heiße Luft von draußen die Räume aufheizen. Wer schon am frühen Morgen die Wohung abdunkelt, wird abends angenehmere Temperaturen haben. Ein außenliegender Sonnenschutz (Fenster- oder Rollläden) helfen besser als ein innenliegender (Vorhänge, Jalousien), sagt die Deutsche Energie-Agentur.

Luftaustausch muss natürlich trotzdem sein: Wer morgens früh und abends spät lüftet, kann ansonsten die Fenster und Balkontüren geschlossen halten und so die Hitze aussperren. Bei nächtlichlichem Durchzug können die Räume wieder abkühlen.

Es gibt Menschen, die auf Verdunstungskühle schwören. Sie hängen nachts feuchte Tücher vor die geöffneten Fenster oder auf einen Wäscheständer. Strittig ist, wie groß der Effekt tatsächlich ist.

Wo ist der heißeste Arbeitsplatz?
Ab 26 Grad kann es in Einzelfällen zu Gesundheitsgefährdung kommen 

Wenn Arbeitsräume über 26 Grad Celsius warm werden, kann es laut Arbeitsstättenverordnung schon in Einzelfällen zu einer Gesundheitsgefährdung kommen - etwa wenn schwere körperliche Arbeit zu leisten ist, besondere Arbeits- oder Schutzkleidung getragen werden muss oder wenn gesundheitlich Vorbelastete und „besonders schutzbedürftige Beschäftigte – schwangere oder stillende Frauen, Jugendliche oder ältere Kollegen – in dem Raum tätig sind. In solchen Fällen soll überlegt werden, wie diese Beschäftigten geschützt werden können.

Wird es in einem Arbeitsraum wärmer als 30 Grad Celsius, schreibt die Arbeitsstättenverordnung vor, dass „wirksame Maßnahmen“ ergriffen werden müssen, die die „Beanspruchung der Beschäftigten reduzieren“. Das kann zum Beispiel bedeuten, das elektrische Geräte nur bei Bedarf betrieben werden, per Gleitzeit die Arbeitszeit verlagert wird, der Arbeitgeber Getränke zur Verfügung stellt oder Bekleidungsregeln lockert.

Das Auto nicht zu weit herunterkühlen

Wer ein Auto mit Klimaanlage fährt, muss zumindest unterwegs nicht schwitzen. Nach Angaben des ADAC sollte das Thermometer im Fahrzeug am besten 21 bis 23 Grad anzeigen. Schließlich macht Hitze das Fahren beschwerlich und kann sogar die Gesundheit schädigen. Doch an besonders heißen Tagen neigen viele Autofahrer dazu, die Temperatur gleich dauerhaft unter 20 Grad abzusenken - das ist ebenfalls nicht sinnvoll.

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Das übertriebene Herunterkühlen der Luft erhöht Benzinverbrauch und CO2-Ausstoß der Autos. Je nach Technik und Einsatzbedingungen sei die Klimaanlage zu zwei Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer verantwortlich, erklärt Patrick Huth, Experte für Fahrzeugkühlung bei der Deutschen Umwelthilfe. Gerade auf Kurzstrecken stoßen Klimaanlagen schnell an ihre Leistungsgrenze. Um Hitze aus dem Wagen zu bekommen, sollten vor der Fahrt für einige Minuten alle Türen geöffnet sein. Unterwegs könne mit geöffneten Fenstern für Durchlüftung gesorgt werden.

Wie viel sollte man bei Hitze tatsächlich trinken? 

Kaum zu glauben, aber man kann tatsächlich auch bei Hitze zu viel trinken. Oft schwanken Empfehlungen zwischen zweieinhalb und fünf Litern Trinkmenge an heißen Tagen. Das ist zu viel, sagt Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf: "Dabei bleibt außer acht, dass die meisten Menschen eine enorme Menge an Flüssigkeit über die Nahrung aufnehmen." Wer viel Rohkost und Obst isst, für den sollten zwei Liter ausreichen. Wichtiger ist, was außer Wasser ins Glas kommt: Saftschorlen liefern nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Energie. Und Apfelsaft enthält zusätzlich Kalium, ist also fast ein Muss.

Am besten Eisgekühltes trinken?

Eher nicht. Wer eisgekühlten Tee oder Saft trinkt, strengt seinen Körper damit zusätzlich an. Denn der muss die niedrige Temperatur ausgleichen. In südlichen Ländern trinken die Menschen an besonders warmen Tagen sogar absichtlich Heißgetränke, zum Beispiel Pfefferminztee. "Wer wenig schwitzt, kann sich das ruhig zum Vorbild nehmen", sagt Ernährungsexperte Pagelsdorf.

Herzkranke dürfen Trinken bei Hitze nicht übertreiben

Viel trinken hilft viel bei Hitze - aber nicht jedem. Menschen mit Herz-Kreislauf-Krankheiten dürfen ihrem Körper nicht unbegrenzt Flüssigkeit zuführen, denn dies könne für sie lebensbedrohlich sein, warnt Sebastian Dieckmann von der tropenmedizinischen Ambulanz in Berlin. Die Flüssigkeit fülle das Kreislaufsystem, damit der Blutdruck nicht sinkt und der Mensch nicht umkippt. Wer aber Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden nimmt, sollte seinen Arzt fragen, wie viel er maximal trinken darf.

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Bei Temperaturen von rund 30 Grad könne davon ausgegangen werden, dass der Mensch einen täglichen Mehrbedarf von rund zwei Litern habe. Ein gesunder Körper bräuchte damit durchschnittlich fünf Liter am Tag bei extremer Hitze. Einem Herzkranken könne diese Menge aber schaden.

Menschen mit Schlaganfallrisiko müssen bei Hitze viel trinken

Menschen mit erhöhtem Schlaganfallrisiko müssen bei heißem Wetter besonders viel trinken. Verliert der Körper durch Schwitzen mehr Flüssigkeit, sei die Gefahr der Austrocknung groß, warnt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh.

Schlaganfall-Betroffene sollten daher immer Getränke in Reichweite stehen haben und abends überprüfen, ob sie tatsächlich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich genommen haben. Kaffee, schwarzer Tee und Milch sind dabei ausgenommen. Wer unter hohem Blutdruck leidet, sollte bei Mineralwasser zu natriumarmen Produkten greifen.

Bei Hitze besonders auf Haustiere achten 

Auch Tiere können einen Sonnenstich bekommen, wenn sie zu lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. "Der Kreislauf funktioniert doch ganz ähnlich wie beim Menschen", sagt Karola Gaidies vom Tierschutzverein Groß-Dortmund: "Wenn Symptome wie Unkoordiniertheit auftreten, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Normalerweise aber suchen Tiere den Schatten auf, wenn ihnen zu warm wird, doch es gibt auch etwas dümmliche Tiere, die einfach liegen bleiben."

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Selbstverständlich sollte man Hunde auch nicht überlasten: "Wenn man an Tagen spazieren gehen möchte, an denen es besonders heiß wird, dann sollte man dies am frühen Morgen machen. Doch man sollte den Hund nicht überfordern und nicht zu sportlichen Höchstleistungen zwingen", so Gaidies. Sport sollte dabei grundsätzlich vermieden werden, weil Hunde manchmal keine Grenzen kennen - "die holen dann noch einen Ball und noch einen Ball und merken gar nicht, dass sie schon längst überhitzt sind." (we/mit dpa)

Warum wir den Sommer lieben

Wir freuen uns über den Sommer, weil...

...man morgens wieder im T-Shirt aus dem Haus gehen kann.

...das Frühstück auf die Terrasse verlegt wird.

...es dann wieder viele Open-Air-Konzerte und Festivals gibt.

...man barfuß laufen kann.

...wir endlich wieder die Klimaanlage einschalten können.

...man nach dem Feiern mal im Hellen nach Hause kommt.

...man mit offenem Fenster schlafen kann – fast wie unter freiem Himmel.

...morgens beim Aufwachen die zwitschernden Vögel schon zu hören sind.

...man mit offenem Fenster und wehenden Haaren Auto fahren kann.

...auch lästige Wespen das Essen auf der Terrasse nicht stören können.

...die Freibad-Saison eröffnet wird.

...man plötzlich jedes Wochenende grillen kann.

...die Kinder während der Wartezeit auf den Eiswagen schon ganz nervös werden.

...der erste Sommerregen so gut duftet.

...es dann wieder "Koffer packen!" heißt.

...wir den Geruch von Sonnencreme auf der Haut lieben.

...die Haare dann wieder heller werden.

...man abends lieber rausgeht, als vor dem Fernseher zu sitzen.

...es wieder Zeit ist, Eis für die Getränke bereit zu halten.

...wir uns dann wieder über unsere Strandnachbarn amüsieren können, die mit ihrem Sonnenschirm kämpfen.

...es Zeit ist, die Erdbeeren aus dem eigenen Garten zu ernten – und die schmecken natürlich am besten.

...man nach einer langen Fahrradtour im Biergarten entspannen kann.

...einem spontanen Picknick nichts im Wege steht.

...man trotz kalter Dusche hinterher nicht friert.

...die nackten Beine so schön am Plastikstuhl kleben bleiben.

...dann die Freude auf's Wochenende noch größer ist.

...es für die Schüler hitzefrei gibt.

...sich auf der Nase die ersten Sommersprossen zeigen.

...jeder gute Laune hat.

...statt Schneeengel ein Sandengel gemacht wird.

...man sich in der Mittagspause in die Sonne setzen kann.

...es Zeit ist, die Gartenmöbel aufzubauen.

...dann die gepackte Badetasche schon unter dem Bürotisch wartet.

...alles blüht – auch wenn’s die Allergiker nicht immer freut.

...man mit der Gartenpflege mal nicht Wochen bis zum nächsten schönen Tag warten muss.

...wir Strom sparen – genug Licht ist ja da.

...man dann lieber zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, als in der stickigen Bahn zu sitzen.

...es dann wieder viele Sommer-Gute-Laune-Songs zu hören gibt.

...man selbst die kühle Luft an den Kühlregalen im Supermarkt genießt.

...es Zeit ist zu Zelten – auch wenn es nur im Garten ist.

...man endlich mal die gesunden zwei Liter Wasser am Tag trinkt – denn anders geht es gar nicht.

...eine Ausrede für’s Joggen hat – denn es ist ja viel zu heiß.

...man die Badeseen in der Umgebung erkunden kann.

...es dann wieder gilt, Rezepte für leichte Kost zu suchen.

...uns im Radio oder Fernsehen gut gelaunte Wetter-Moderatoren erwarten.

...es Zeit ist, die neue Sonnenbrille zu präsentieren.

...die Sonnencreme so gut riecht.

...wir dann von einem Sommergewitter wach werden und wissen, dass wir in Sicherheit sind.

...man spontan in eines der gut gefüllten Straßencafés einkehren kann.

...dann im Wetterbericht für die nächsten Tage nur Sonne zu sehen ist.

...man die frisch lackierten Nägel in schicken Flipflops präsentieren kann.

...es Zeit ist, den alten Handventilator auszupacken oder noch schnell einen neuen Fächer zu besorgen.

...man bei einem Spaziergang endlich mal wieder die Nachbarn trifft, die man im Winter nur im Fenster gegenüber sieht.

...unsere Füße sich nach einem langen Tag auf eine Abkühlung im Wasserbad freuen.

...man spontan eine Gartenparty mit Freunden machen kann.

...die Wassersport-Saison wieder beginnt.

...man bei warmen Temperaturen in der Hängematte oder dem Strandkorb schon mal vom Urlaub träumen kann.

...uns der Chlorgeruch in den Haaren noch lange an den letzten Freibadbesuch erinnert.

...man plötzlich früh aufstehen will, um noch etwas vom Tag zu haben.

...im Café dann auf einmal alle draußen sitzen wollen.

...die Nächte klar sind und man gut die Sterne beobachten kann.

...man morgens vom Sonnenlicht geweckt wird.

...es dann wieder Zeit ist für eine Spritztour mit dem Motorrad oder Cabrio.

...man beim Sommer-Schlussverkauf so richtig zuschlagen kann.

...wir Kühlbox, Sonnenschirm und Strandtasche dann bereitwillig wie ein Packesel zum Strand schleppen.

...wir dann endlich mal dazu kommen, das Buch zu lesen, das schon seit Weihnachten auf dem Nachttisch liegt.

...die Welt dann viel farbenfroher aussieht.

...man wieder Tretboot fahren kann.

...der Föhn dann überflüssig wird.

...wir bereitwillig in der Schlange im Freibad auf unsere Pommes warten und dabei noch nette Leute kennenlernen.

...der Garten dann wieder lebendig wird und Maulwürfe, Schnecken & Co. aus ihren Löchern kriechen.

...Geburtstagsfeiern im Sommer am schönsten sind.

...für Schüler und Studenten die großen Ferien näher rücken.

...wir uns über die Leute amüsieren, die durch den heißen Sand hüpfen, um später selbst eine solche Performance abzuliefern.

...das alte Planschbecken wieder aus dem Keller geholt werden kann.

...wir dann eine Ausrede für Aufräumarbeiten im Haus haben – denn man muss ja das gute Wetter ausnutzen.

...der Sonnenuntergang im Sommer noch viel schöner aussieht.

...wir uns dann über die erste leichte Bräune freuen können.

...bei einem Gewitter der Hund von uns beschützt werden will – und nicht andersherum.

...wir uns dann nicht mehr jeden Tag vor einer Erkältung fürchten müssen.

...man sich draußen austoben kann und abends dann erschöpft ins Bett fällt.

...Restaurants und Diskotheken ihre Außenbereiche für uns öffnen.

...zum Beispiel ein Zoobesuch bei Sonne viel mehr Spaß macht.

...man dann bei einem Spaziergang im Wald den kühlen Schatten genießen kann.

...es wieder Zeit ist für lange Lagerfeuerabende mit Gitarre und Stockbrot.

...selbst stundenlanges Im-Stau-Stehen unsere Urlaubslaune nicht verderben kann.

...man sich plötzlich über einen kleinen Regenschauer freut.

...die Fußball WM der Frauen im Juni startet.

...sich die Reiter auf einen Ausritt ins Gelände freuen können.

...die Winter- gegen Sommerbettwäsche ausgetauscht wird.

...es zu dieser Jahreszeit viel leichter ist neue Bekanntschaften zu machen.

...uns dann wieder viele Urlaubsgrüße aus aller Welt erreichen.

...wir die nicht gemachten Haare unter hübschen Sommerhüten verstecken können.

...wir uns auf Robbie Williams Deutschlandtour freuen können - am besten jetzt schon Karten sichern.

...die Beachvolleyball-Saison beginnt.

...es bei einer Inliner-Tour besonders Spaß macht, etwas für die Figur zu tun.

...wir uns mit kaltem Eiscafé am Nachmittag wachhalten können.

...man tolle Urlaubsfotos schießen kann, die man sich in kalten Jahreszeiten gerne nochmal anschaut.

...man zuhause noch Sand vom Urlaubsort in den Schuhen findet.

...man sich schon auf die vielen Kinostarts im Herbst freuen kann.

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