Gelsenkirchen. .

So wie Menschen leiden auch viele Tiere unter der Hitze der letzten Tage. Da hilft nur: Fell ab und ab ins Wasser. Gelsenkirchener Tierärzte verraten, was Sie sonst noch tun können, um Ihrem Haustier die Hitze erträglicher zu machen.

Nicht nur die Menschen leiden in diesen Tagen unter der enormen Hitze, auch den vierbeinigen oder gefiederten Haustieren setzen die hohen Temperaturen gewaltig zu. Bei den Gelsenkirchener Tierärzten weiß man inzwischen davon ein Lied zu singen, wie die WAZ bei einer Nachfrage erfuhr. Die ersten „Hitzeopfer“: Hauskaninchen, die die schweißtreibenden Temperaturen am schlechtesten verdauen. Verdauen im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Tiere reagieren schnell mit Durchfall, Fliegen und Maden sind die Folgen am hinteren Ende des Schmusetieres. Äußerste Sauberkeit und ein kühles Plätzchen außerhalb der Hitze draußen wird deshalb dringend angeraten.

Die Vogelbauer oder -Volieren brauchen auch Schattenplätze, denn selbst der ursprünglich auch Australien stammenden und relativ hitzeresistente Wellensittich kommt an seine Grenzen: Wenn sich der Vogel dünn mache und die Flügel abspreize, sei es zu heiß. Gerne genommen würde dann eine zarte Wasserdusche aus dem Blumenbestäuber.

Eine schnittige Kurzhaarfrisur sorgt für frische Luft

Katzen suchen sich von allein ein kühles Plätzchen, an dem sie alles verdösen. Hunde sollten jetzt morgens früh und nur spät abends ausgeführt werden, weil sie – je nach Größe und dementsprechender Bauchentfernung zum Pflaster – auch von unten entsprechende Hitze verarbeiten müssen. Tierärztin Kühl rät deshalb Hundehaltern, ihren Vierbeinern wenn irgend möglich, oft zu einem kühlen Bad zu verhelfen. Behandelt werden müssen zur Zeit aber auch vermehrt Hunde mit Hautirritationen, eine Kehrseite der Badefreuden. Das Fell trockne langsam und biete Nährboden für bakterielle Infektionen. Für mehr Luft sorgt beim zotteligen Wuschel eine schnittige Kurzhaarfrisur, die Salons haben gut zu tun.

Keinesfalls, so betonen alle befragten Veterinäre, dürfen Hunde jetzt im Auto zum Einkaufen mitgenommen und dann im parkenden Wagen gelassen werden. Allen Vierbeinern, vom Pferd auf der Weide bis zum Goldhamster müsse viel frisches Trinkwasser angeboten werden, heißt es aus der Smartvet-Praxis.

Gartenteiche brauchen ausreichend Wasserbelüftung

Apropos Wasser: Wer Koikarpfen im Gartenteich hält, der sollte – so rät Fachmann Christian Verse – unbedingt für ausreichend Belüftung des Wassers sorgen. Komplette Filterreinigungen oder Wasserwechsel sollte man nicht vornehmen, um das bakterielle Gleichgewicht des Wassers nicht zu gefährden. Wenn die Kois jetzt kein Futter nähmen, ist dies kein Grund infach zu heiß. Fadenalgen sollten per Hand aus dem Wasser gezogen werden, beim Einsatz der chemischen Keule muss darauf geachet werden, dass das Mittel nicht auch noch sauerstoffzerstörend ist. Die UV-Lampen sollten weiter laufen, rät Verse.