Essen. Anstatt Eis im Hörnchen gibt es ab dem Wochenende wieder Schnee und Eis auf den Straßen. Der Frühling legt eine Pause ein und macht Platz für Schneegestöber und knackige Minustemperaturen in NRW. Am Samstag geht es los. Ein Ende ist nicht in Sicht. Da muss der Garten wohl noch ein bisschen warten.
Nordrhein-Westfalen kann sich vom gerade lieb gewonnen Frühling wieder verabschieden. Der Winter kommt zurück und bringt Schneemassen sowie rekordverdächtige Minustemperaturen mit.
„Derzeit herrscht eine schwierige Wetterlage“, erklärt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt von „Wetterkontor“, „weil sie schwer einzuschätzen ist.“ Aus Südwesten ströme noch immer warme Luft nach Deutschland, während sehr kalte Luft aus Skandinavien und Russland dagegendrückt.
"Es könnte 20 Zentimeter Neuschnee geben"
Kalt wird es bereits am Samstag in Ostwestfalen, wo bei 2 bis 4 Grad erster Schnee fällt. Im Westen soll es bei 10 Grad noch mild bleiben. Am Sonntag dann zieht ein Tief über die Region, es kommt zu längeren Schneefällen bei starkem Ostwind. „Es könnte 20 Zentimeter Neuschnee geben“, prognostiziert Schmidt.
Auch der Deutsche Wetterdienst in Essen rechnet von Sonntag an tagsüber mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und mit Schneefall bis ins Flachland.
Endlich Frühling in NRW!
Die Temperaturen sinken Richtung Wochenanfang weiter, es gibt Dauerfrost. In der Nacht zum Dienstag erwartet der Meteorologe Schmidt bis zu minus 15 Grad.
Regional große Unterschiede
Die Nacht zu Mittwoch könnte ähnlich kalt werden. Ein Rekordwert für Anfang März. „Das kann man aber noch nicht so genau sagen“, so Jürgen Schmidt weiter, „weil es davon anhängt, ob der Himmel klar ist, Windstille herrscht und ob Schnee liegt.“ Zudem könne es regional große Unterschiede mit Wettergrenzen geben.
Fest steht aber, dass der Winter definitiv noch einmal wiederkommen wird. Ein Ende des plötzlichen Kälteeinbruchs ist zunächst nicht in Sicht.
Rascher Temperaturwechsel kann zu Müdigkeit führen
Am Mittwoch kratzen die Temperaturen mittags an der 20-Grad-Marke: In Neukirchen-Vluyn meldete der Wetterdienst Meteomedia 19,3 Grad. Am Nachmittag sollten die 20 Grad überschritten werden, sagte eine Sprecherin. In Düsseldorf flanierten Angestellte in der Mittagspause bei 17,8 Grad über die Kö.
Die rasche Rückkehr des Winters am Wochenende mit abrupten Temperaturschwankungen kann sich auf den menschlichen Organismus stark auswirken. "Das kann zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen", erklärte die Medizinmeteorologin Christina Koppe vom Deutschen Wetterdienst Freiburg.
Zudem könne der Blutdruck steigen, da der Körper die kalten Temperaturen durch eine Verengung der Gefäße auszugleichen versuche. Die Enttäuschung darüber, dass nach dem besonders langen und grauen Winter die wenigen Sonnentage schon wieder der Kälte weichen müssen, sei aber "Kopfsache", so die Medizinmeteorologin. (we/dpa)