Schwelm. . Der Skandal um falsch etikettiertes Rindfleisch, das Pferdefleisch enthielt, weitet sich auch auf die Gastronomie aus. Ein Lebensmittelgroßhändler aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis hat nach Auskunft der Behörden 150 Kilo Hackfleisch an Restaurants in NRW vertrieben. Das haben Untersuchungen ergeben.

Tiefkühlhackfleisch mit Spuren von nicht deklariertem Pferdefleisch hat ein Lebensmittelgroßhändler im Ennepe-Ruhr-Kreis an nordrhein-westfälische Restaurants geliefert. Das bestätigte am Dienstag das Kreis-Veterinäramt in Schwelm. Das küchenfertige Fleisch soll demnach von einem Lieferanten aus Niedersachsen stammen, der die Produkte bereits zurückgerufen hatte. Der Großhändler hatte, neben kleineren Lieferungen an drei Betriebe, rund 150 Kilogramm des gebratenen und tiefgefrorenen Gastronomie-Hackfleischs an ein Restaurant in Bonn verkauft.

Die jetzt positiv auf Spuren von Pferdefleisch getesteten Lieferungen seien aufgrund der Rückrufaktion nicht auf die Teller der Restaurantbesucher gelangt. "Was allerdings in der Vergangenheit ausgeliefert und verarbeitet wurde, können wir nicht mehr sagen", so der Leiter des Veterinäramtes in Schwelm, Peter Richter.

Insgesamt sind nach Angaben des NRW-Verbraucherschutzministeriums in jeder zehnten der bisher ausgewerteten 300 Proben Spuren von Pferdefleisch festgestellt worden. Zusätzlich testen die Untersuchungsämter, ob das nicht deklarierte Pferdefleisch mit Rückständen des Medikaments Phenylbutazon belastet ist. Zehn Ergebnisse liegen vor, die jedoch keine Spuren dieses Schmerzmittels aus der Tiermedizin enthalten. (dpa)