Köln. Wo Rindfleisch draufsteht, soll in Zukunft auch nur noch Rindfleisch drin sein – der Handelskonzern Rewe hat auf den Pferdefleisch-Skandal reagiert und neue Vorgaben für die Hersteller seiner eigenen Fertiggerichte erlassen. Demnach will der Konzern bei rindfleischhaltigen Produkten nur noch Fleisch aus Deutschland zulassen.

Der Handelskonzern Rewe verschärft nach dem Fund von Pferdefleisch in Fertiggerichten die Vorgaben an Lieferanten. Für Produkte der Eigenmarken "Rewe", "Ja" und "Penny", die Rindfleisch enthalten, solle künftig nur noch deutsches Rindfleisch verwendet werden. Das kündigte die Rewe-Gruppe am Dienstag in Köln an. Bisher hatten der Supermarktriese Rewe und seine Discounttochter Penny keine Vorgaben zur Herkunft des Rindfleisches in Fertiggerichten in den Eigenmarken gemacht.

Mit der Umstellung auf deutsches Rindfleisch werde sofort bei denjenigen Produkten begonnen, die vor kurzem wegen des Pferdefleischskandals aus den Regalen genommen wurden. Bisher hat Rewe sechs Artikel wegen des Verdachtes, dass auch Pferdefleisch enthalten sein kann, gestoppt. Dazu gehörten "Rewe Chili con Carne" und "Rewe Spaghetti Bolognese" sowie Produkte der Marke Tulip.

Pferdefleisch-Skandal offenbarte die verschlungenen Lieferwege beim Fleisch

Der Pferdefleisch-Skandal hatte ein Schlaglicht auf die verschlungenen Lieferwege für Fleisch geworfen, das industriell in Fertigprodukten mit Fleischanteil wie Lasagne oder Tortellini verarbeitet wird. Im bekannt gewordenen Fall stammte das Pferdefleisch aus Rumänien und gelangte über mehrere europäische Länder zu einem französischen Fertiggerichte-Hersteller, der die Produkte wiederum an mehr als zwei Dutzend Unternehmen in mehreren europäischen Ländern auslieferte.

In der Folge wurden in ganz Europa in vielen Produkten Anteile von Pferdefleisch gefunden. Die Herkunft steht in vielen Fällen immer noch nicht fest. Wo das Fleisch von Pferde- zu Rindfleisch umetikettiert wurde, wird derzeit ermittelt.