Düsseldorf. Als erstes Bundesland hat NRW ein eigenes Klimaschutzgesetz verabschiedet: Rot-Grün und die oppositionellen Piraten stimmten am Mittwoch für das Gesetz. Es sieht vor, dass die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent verringert werden .
Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland ein Klimaschutzgesetz zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen verabschiedet. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sowie die oppositionellen Piraten stimmten am Mittwoch im Landtag für das Gesetz, das Reduktionsziele festschreibt. CDU und FDP lehnten es als wirtschafts- und standortfeindlich und zugleich klimapolitisch kontraproduktiv ab.
Das Gesetz sieht vor, dass die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent, bis 2050 um mindestens 80 Prozent verringert werden - jeweils im Vergleich zu 1990. Wie diese Ziele in konkreten Einzelmaßnahmen zu erreichen sind, soll ein Klimaschutzplan regeln. Den erstellt die rot-grüne Regierung derzeit unter breiter gesellschaftlicher Beteiligung. Das Klimaschutzgesetz gilt als eines der wichtigsten Vorhaben der Regierung von Hannelore Kraft (SPD).
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Klimawandel in NRW längst bemerkbar
Der Klimawandel macht sich in NRW bereits deutlich bemerkbar. Einige Beispiele aus der Broschüre „Klimawandel in Nordrhein-Westfalen - wie das Klima NRW verändert“ des Landesumweltministeriums:
- Die durchschnittliche Temperatur eines Jahres beträgt heute 9,1 Grad und ist seit Beginn der Messungen um 1,1 Grad gestiegen.
- In den vergangenen 100 Jahren gab es vier Jahre mit mehr als 100 Frosttagen. In den letzten 30 Jahren war das aber kein einziges Mal der Fall. Dagegen steigt die Zahl der Sommertage.
- Zwischen den Jahren 1901 und 2008 nahmen die mittleren jährlichen Niederschlagsmengen von 806 auf 916 Millimeter zu. Doch mit steigenden Temperaturen fällt trotzdem weniger Schnee: Auf dem Kahlen Asten hat sich die Zahl der Schneetage von 1955 bis 2008 um 21 Tage pro Jahr reduziert.
- Das alles hat Folgen: Die Zeit, in der Pflanzen wachsen, ist seit Beginn der Aufzeichnungen um 16 Tage länger geworden. Allergiker haben früher mit Symptomen zu kämpfen. Manche Vogelarten ziehen im Herbst nicht mehr in ihr Winterquartier. (dpa/afp)