Dormagen. Die Polizei hat eine neue Spur nach der Brandstiftung unter der Autobahn 57 bei Dormagen vor fast einem Jahr. Beim Neusser Amtsgericht ist ein anonymes Schreiben eingegangen, berichtet die Polizei. Ein jugendlicher Intensivstraftäter wird darin als Brandstifter genannt.
Fast ein Jahr nach der verheerenden Brandstiftung unter der Autobahn 57 in Dormagen verfolgt die Polizei eine neue Spur. Bei einem Neusser Amtsrichter sei ein anonymes Schreiben eingegangen, in dem ein jugendlicher Intensivtäter als der gesuchte Brandstifter genannt wird, bestätigte eine Polizeisprecherin in Neuss am Dienstag einen Bericht der "Rheinischen Post".
Der genannte Jugendliche war bereits unmittelbar nach dem Brand ins Visier der Polizei geraten, die den Verdacht gegen ihn aber nicht erhärten konnte. "Es sind damals über 80 Alibis überprüft worden. Ein konkreter Tatverdacht hat sich nicht ergeben."
Massenkarambolage durch dichten Qualm
Nun versuchen die Ermittler herauszufinden, wer die handschriftlichen Zeilen an den Richter verfasst hat. Ein Unbekannter hatte am 14. Februar vergangenen Jahres ein Feuer unter einer 67 Meter langen Brücke gelegt, über der der Autobahnverkehr floss. Durch den dichten Qualm verursachte der Täter eine Massenkarambolage von 21 Autos. Dabei starb ein Autofahrer, 13 Menschen wurden verletzt.
Die Brücke musste als Totalschaden abgerissen werden. Durch bis zu 1000 Grad Brandhitze hatte der Stahl im Beton seine Tragkraft verloren. Wochenlang staute sich der Verkehr durch die vollgesperrte Autobahn auf den Umgehungsstraßen der Region.
Brandstifter soll auch am Diebstahl eines Busses beteiligt gewesen sein
In unmittelbarer Nähe des Brandortes war ein von Jugendlichen gestohlener Kleintransporter gefunden worden. Der Brandstifter soll einer der Jugendlichen sein, die auch am Diebstahl des Busses beteiligt waren. Der Fund des gestohlenen Wagens war damals als vielversprechende Spur eingestuft worden. Knapp vier Stunden vor dem Ausbruch des Feuers war der Transporter dort verlassen aufgefunden worden. (dpa)