Bonn. Ermittler haben rund einen Monat nach dem versuchten Bombenanschlag in Bonn eine neue Spur: Sie haben laut einem Medienbericht ein Haar des möglichen Bombenlegers gefunden. Weiter heißt es, die Bombe sei gar nicht sprengfähig gewesen, weil ein Zünder fehlte.

Rund einen Monat nach dem versuchten Bombenanschlag im Bonner Hauptbahnhof hoffen die Ermittler einem Zeitungsbericht zufolge nach dem Fund eines Haares auf Hinweise auf den Täter. Das Haar sei in der blauen Sporttasche entdeckt worden, in der die Bombe versteckt war, berichtete die "Welt" am Samstag. Das Bundeskriminalamt (BKA) wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Laut der "Welt" handelt es sich um das Haar eines hellhäutigen, männlichen Europäers oder Nordamerikaners. Es sei ersten Untersuchungen zufolge offenbar blond gefärbt worden. Ob es sich für eine DNA-Analyse eignet, sei bislang unklar. Die Ermittler gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass das Haar von dem Bombenleger stammt.

Auf dem Bonner Hauptbahnhof hatte am 10. Dezember ein möglicherweise zur radikalislamischen Szene gehörender Unbekannter eine Sporttasche mit einem Sprengsatz abgestellt. Dieser explodierte nicht, die Bombe wurde von Experten zerstört. Der Täter ist auch einen Monat nach dem Anschlag noch nicht identifiziert. Bislang wichtigste Hinweise liefert die Videoaufnahme einer Überwachungskamera eines Schnellrestaurants am Bahnhof. Darauf zu sehen ist ein bärtiger Mann mit Mütze und Handschuhe, den die Ermittler derzeit im Verdacht haben, der Bombenleger zu sein.

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Von Klaus Brandt und David Schraven

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hatte den Fall im Dezember an sich gezogen. Sie hat das BKA mit den Ermittlungen beauftragt. Eine BKA-Sprecherin wollte sich am Samstag auf Anfrage nicht zu dem "Welt"-Bericht äußern: "Das kommentieren wir mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen nicht."

"FAS": Bonner Bombe war doch nicht zündfähig

Die am Bonner Hauptbahnhof abgestellte Bombe war einem Medienbericht zufolge doch nicht zündfähig. "Die Bombe war nicht sprengfähig, weil ein Zünder fehlte", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" einen hohen Sicherheitsbeamten. Bisher waren die Ermittler davon ausgegangen, dass die Bombe gezündet, aber wegen eines Baufehlers nicht detoniert war. Derweil gibt es möglicherweise eine heiße Spur zum Bombenleger. Die Bundesanwaltschaft lehnt Kommentare zu den aktuellen Ermittlungen grundsätzlich ab. (afp/dapd)